Drogen geschmuggelt Urteil: Fünf Jahre Haft für Drogenkuriere
Dormagen/Sydney. · Das Dormagener Paar war in Australien mit vier Kilogramm Kokain gefasst worden.
Vier Kilogramm Kokain hatten zwei Dormagener im Gepäck, als sie im April 2017 nach Australien reisten. Sie wurden am Flughafen von Sydney erwischt. Jetzt wurden die deutsche Frau und ihr tunesischstämmiger Partner zu fünf Jahren Haft verurteilt.
Es hätte noch schlimmer ausgehen können für die beiden Dormagener S. und T. Denn der Drogenschmuggel hätte sie in Australien lebenslänglich hinter Gitter bringen können. Doch der australische Richter im Bezirksgericht in Newcastle, zwei Stunden nördlich von Sydney gelegen, sprach ein verhältnismäßig mildes Urteil, nachdem die beiden Angeklagten auf schuldig plädiert hatten. Die Zeit in der Untersuchungshaft seit Mitte April 2017 wird den beiden angerechnet. Bereits ab Mitte Juni 2020 könnten beide bei guter Führung auf Bewährung freikommen. Ihre offizielle Haftstrafe endet im April 2022. Der australische Richter ordnete außerdem an, dass die von ihnen importierten Drogen zerstört werden müssen.
Die vier Kilo Kokain wären nach australischen Medienberichten etwa 1,2 Millionen Dollar wert gewesen. Die Dormagener hatten die Drogen in Plastik eingewickelt in der Kofferauskleidung versteckt. Zollbeamten war am Flughafen ihr Verhalten aufgefallen. Die beiden waren noch bei der Einreise festgenommen worden.
Wie sich inzwischen herausgestellt hat, sind sie offenbar Teil eines Drogenkartells. Seit Wochen wird vor dem Landgericht in Düsseldorf gegen zwei mutmaßliche Bosse eines weltweiten Drogenkartells verhandelt. Vater (65) und Sohn (27) sollen laut Anklage Kokain und Rohopium von Düsseldorf aus bis nach Australien, Japan, Kanada und die USA geliefert haben. Demnach schickten sie von Herbst 2016 bis März 2018 Kuriere mit präparierten Koffern nach Übersee, danach sollen Opium und Kokain in Postpaketen verschickt worden sein.
Das Paar wurde wohl in einer Dormagener Pizzeria angeworben
Wie die Staatsanwaltschaft in Düsseldorf bestätigte, gehört das Dormagener Paar zu dem Pool der Drogenkuriere. „Sie haben für ihre Kurierdienste 1500 Euro als Provision erhalten“, sagte Staatsanwältin Britta Zur. Offenbar sollten sie in Australien auch Urlaub machen können. Angeworben wurde das Paar offenbar in einer Dormagener Pizzeria, die ein zentraler Ort für die Anwerbung von Drogenkurieren war. Das haben die Ermittlungen der Polizei ergeben.