Anlage in Hackenbroich ist „gefährlich“ Hockeyplatz des TuS Germania stellt Gefahr für Spieler dar

Hackenbroich. · Der 30 Jahre alte Platz ist marode. Eine neue Anlage kostet fast 700 000 Euro, eine schnelle Sanierung ist aber nicht in Sicht.

Andreas Buchartz (CDU), Hockey-Abteilungsleiter Stefan Ehrenberg sowie DHB-Präsident Wolfgang Hillmann diskutierten über den Platz.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Vom benachbarten Ascheplatz fällt das Flutlicht auf das Areal. Ein Besucher leuchtet mit dem Handy auf den Boden. Trotz bescheidener Helligkeit ist auch dem Laien klar: Hier besteht Handlungsbedarf. So herrschte auch im Arbeitskreis Sport der CDU schnell Einigkeit darin, dass der bald 30 Jahre alte Hockeyplatz des TuS Germania Hackenbroich erneuert werden muss, weil der Kunstrasen völlig marode und sogar gefährlich ist. Offen ist nur, wann dies geschehen kann. Sofort nicht, dafür fehlt das Geld. Aber die bis zu 700 000 Euro sollen bis 2021/22 im städtischen Haushalt eingestellt werden. Bis dahin weichen die Hockeyspieler zum Norbert-Gymnasium aus.

Der Verein nutzt vorerst den Platz am Norbert-Gymnasium

Wer in Reihen der CDU-Sportpolitiker womöglich noch Zweifel an der Notwendigkeit der Maßnahme hegte, wurde von Wolfgang Hillmann schnell überzeugt. Der Präsident des Deutschen Hockey-Bundes war aus Köln gekommen, um mit seinem fachlichen Rat zu unterstützen. Hillmann ist Experte für Sportplatzbau und arbeitet in europäischen Gremien mit. Sein Urteil fiel vernichtend aus: „Der Platz müsste eigentlich geschlossen werden. Die Sportfunktionalität ist nicht mehr gegeben.“

Mehr noch: Der Platz ist gefährlich. Weil sich im Laufe der Zeit unter dem Oberbelag Furchen gebildet haben, kommt es zu einem unerfreulichen Effekt: „Wie bei einer Rampe kann die gespielte Kugel nach oben fliegen“, erklärt Stefan Ehrenberg, Abteilungsleiter der Hockeyspieler. „Das ist dann unberechenbar und gefährlich für Gesicht und Körper der Spieler.“

Hillmann gab eine eindeutige Empfehlung: „Ein Vollkunststoffplatz ist die richtige Wahl.“ Dieser Belag wird auf nahezu allen Hockeyplätzen der Welt aufgelegt und wäre rund 15 Jahre haltbar. Dabei besteht sogar die Möglichkeit, ihn multifunktional zu nutzen.

Die CDU regt an, einen
Förderantrag zu stellen

Damit die vornehmlich jugendlichen TuS-Sportler im nächsten Jahr spielen können, wurde eine Kooperation mit dem NGK eingegangen. Dort gibt es einen neuwertigen Hockeyplatz. Nach Gesprächen mit Schulleiter und Vorstand des Trägervereins ist die Nutzung möglich. Dafür erhält der Trägerverein von der Stadt einen jährlichen Ausgleich von 7500 Euro sowie einmalig 6000 Euro. Der Verein zahlt weiter die normale Nutzungsgebühr an die Stadt.

Eine Regelung, die der Stadt nicht unangenehm sei, wie Swen Möser, Leiter des Sportservice, andeutete. Trotzdem soll es, so die Politik, keine Dauerlösung werden. Vielmehr wies Andreas Buchartz, sportpolitischer Sprecher der CDU, auf die neue Möglichkeit hin, aus dem 300-Millionen-Euro-Fördertopf des Landes Mittel für den Bau des neuen Platzes abzuschöpfen. Das setzt jedoch voraus, dass der Verein selbst einen Antrag stellt. Von Seiten der CDU gab es eine „freundliche Anregung“ in diese Richtung.

Der TuS-Vorsitzende André Heryschek hat zunächst einmal einen Antrag an Stadt und Politik gerichtet, für das kommende Haushaltsjahr Geld einzustellen, um den Sanierungsbedarf überprüfen und beziffern zu lassen.