Schulen im Rhein-Kreis Neuss Kreis bietet Lehrern die Möglichkeit, Software zu testen

Rhein-Kreis. · Rhein-Kreis unterstützt Berufsbildungszentren und Förderschulen.

Horst Weiner, Mike Peitz und Harald Vieten (v.l.) wollen den Kreisschulen die passende IT-Infrastruktur vermitteln.

Foto: Rhein-Kreis

Geduld ist zwar immer noch gefragt, doch der Zeitrahmen steht, und dann hat das Haareraufen und Kopfschütteln hoffentlich ein Ende. Denn davon berichten die Schulleiter in den Sitzungen des Kreisschulausschusses mit schöner Regelmäßigkeit, nämlich über die digitale Ausrüstung und Infrastruktur in ihren Einrichtungen, mit denen moderner Unterricht kaum möglich sei. Die Rede ist von instabilen Internetverbindungen und hohen Download-Zeiten.

Das wird sich ändern. Zum einen mit dem kreisweiten Breitbandausbau, dessen Startschuss Ende Mai fiel, und durch den nicht nur die Schulen im Rhein-Kreis, sondern überhaupt in Sachen Internet unterversorgte Gebiete digital im 21. Jahrhundert ankommen sollen. Zum anderen aber benötigen die Schulen auch die entsprechende Geräte- und Software-Ausstattung in den Klassenräumen. Und dafür gibt es seit Februar das Testlabor, in dem die Lehrer die Gelegenheit haben, sich anzusehen und auszuprobieren, was möglich ist.

IT-Abteilung des Kreises
hat sich personell verstärkt

„Dieses Angebot im Kreishaus Grevenbroich wird gut angenommen“, sagt der zuständige Kreisdezernent Harald Vieten in einer ersten Bilanz. Informiert, so Kreispressesprecher Benjamin Josephs, hätten sich bereits die Schule am Nordpark, die Mosaikschule, die BBZ Hammfeld, Weingartstraße und Grevenbroich. „Nach den Sommerferien werden die nächsten Termine vereinbart“, sagt Josephs.

„Wir wollen die IT-Infrastruktur im Dialog mit den Schulen so ausbauen, dass sie zu den jeweiligen medienpädagogischen Konzepten passt“, erklärt Vieten. Im Labor können die Pädagogen Software und Hardware testen – von der digitalen Tafel über mobile Endgeräte bis hin zu Dokumentenkameras. Sie können testen, wie es möglich ist, den Klassenraum durch eine sogenannte pädagogische Oberfläche zu steuern, wie zum Beispiel mit dem abgesicherten Zugriff auf Schulmaterialien, der Freischaltung oder auch Sperrung des Internetzugriffs je nach Bedarf.

Die Digitalisierung der vier Berufsschulen und acht Förderschulen des Rhein-Kreises soll bis 2022 erfolgen. Auch personell hat sich die IT-Abteilung des Kreises für die zusätzlichen Anforderungen der Schulen verstärkt.

Neben Mitteln aus seinem eigenen Haushalt, bislang 6000 Euro, weitere 3000 Euro würden aber voraussichtlich noch benötigt, wie Josephs sagt, verwendet der Kreis für die Digitalisierung der Schulen die 7,4 Millionen Euro des NRW-Förderprogramms „Gute Schule 2020“. „Hinzu kommen als Ausgaben die Personalkosten für die jeweiligen Schulungen, die von Mitarbeitern der IT-Abteilung des Rhein-Kreises gemacht werden“, so Benjamin Josephs. Ob zusätzliche Mittel aus einem Bundesförderprogramm fließen, steht noch nicht fest.