Deckenprogramm in Dormagen 500 000 Euro für die Straßensanierung laut CDU zu wenig

Dormagen. · Vier Straßen wollen die Technischen Betriebe dieses Jahr sanieren. 69 Straßen stehen auf der Bedarfsliste.

Die Goethestraße ist eine von vier Straßen, die innerhalb der nächsten zwölf Monate durch die Technischen Betriebe Dormagen saniert werden.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Das kleine Gohr-Broich wird in diesem Jahr zu einem Schwerpunkt der Straßensanierung in Dormagen. In der Prioritätenliste liegen die Broicher Dorfstraße, die Odilienstraße und ein Teil der Josef-Schwartz-Straße ganz oben. Insgesamt werden die Technischen Betriebe Dormagen (TBD), eine Tochter der Stadt, eine halbe Million Euro für die Fahrbahnerneuerung ausgeben – so viel wie im vergangenen Jahr und mehr als in den Jahren zuvor. Das ist auch bitter nötig, denn die Liste der Straßen, die dringend saniert werden müssen, ist lang.

Thomas Wedowski, Leiter der TBD, weiß um die Problematik: „Diese Liste wird schneller länger als dass sie kürzer wird.“ Denn die Belastungen vor allem der Straßen, die auch von Lastwagen und Bussen befahren werden, ist enorm. Dass nicht schneller mehr passiert, liege, so Wedowski, nicht nur am Geld, sondern auch an den beschränkten Möglichkeiten, das einzusetzen. „Wenn wir auf einen Schlag Millionen Euro bekämen, um alle Straßen zu sanieren, ginge das überhaupt nicht, weil wir gar keine Firmen dafür bekämen.“

69 Straßen stehen auf der To-Do-Liste, Horrem (14 Straßen), Dormagen (11), Hackenbroich (9) und Delrath (8) haben den größten Bedarf. Wenn es darum geht, die Reihenfolge festzulegen, nach der die Sanierungen abgearbeitet werden, sitzen die Mitarbeiter der TBD nicht alleine zusammen. Das ist ein Kooperationsgeschäft, weil die Kreiswerke Grevenbroich und der heimische Energieversorger evd mit am Tisch sitzen, die für die Neuanlage oder den Austausch von Versorgungsleitungen (Gas, Wasser, Strom) zuständig sind. Gemeinsam soll verhindert werden, dass eine Straße für unterschiedliche Arbeiten mehrmals aufgerissen wird.

Alterung und schwere Fahrzeuge haben die Straßen kaputtgemacht

Das kann im Einzelfall dazu führen, dass eine Straße erst zu einem späteren Zeitpunkt eine neue Fahrbahndecke erhält. Beispiel Goethestraße. Die war eigentlich bereits im vergangenen Jahr an der Reihe. Aber weil der Energieversorger seine Leitungsarbeiten nicht im vergangenen Jahr vornehmen konnte, wurde diese Maßnahme verschoben. Aber in der zweiten Jahreshälfte 2020 beginnen die Arbeiten an der 1150 Meter langen Straße. Die anstehenden Straßen sind laut TBD durch Alterungserscheinungen, Risse und Flickstellen sowie durch Belastungen von schweren Fahrzeugen in einem schlechten Zustand.

Für die TBD haben die Goethestraße und die Broicher Dorfstraße Priorität. Damit wären die veranschlagten 400 000 Euro aufgebraucht. Aber in der Sitzung des Verwaltungsrates hatte CDU-Vertreter René Schneider die Aufstockung um 100 000 Euro vorgeschlagen, auf den gleichen Stand wie für 2019, was auch mehrheitlich so beschlossen wurde. „Selbst 500 000 Euro sind zu wenig für das gesamte Straßennetz in Dormagen. Es müsste mehr Geld zur Verfügung stehen, damit mehr Straßen in Ordnung gebracht werden können“, sagt Schneider. „Das war schon in den Jahren zuvor so, als wir zum Teil mit Rücksicht auf die finanzielle Lage des städtischen Haushaltes nur 300 000 Euro zur Verfügung gestellt haben.“

Auch die SPD sieht die Notwendigkeit, im Prinzip mehr tun zu müssen – „eigentlich müssten wir eine Million einstellen“, sagt Carsten Müller, „aber das bekommt man ja nicht umgesetzt, weil wir dafür keine Straßenbaufirmen bekommen.“ Mit ein Grund, warum die SPD sich im Verwaltungsrat gegen die Erhöhung um 100 000 Euro ausgesprochen hat. „Es muss realistisch bleiben“, so Müller.

Mit jetzt 500 000 Euro kommen im zweiten Jahresabschnitt auch die Broicher Dorfstraße und der Straßenzug Odilienstraße hinzu. Wedowski erklärt: „Für Baufirmen ist es interessanter, Aufträge zu bekommen, wo die Straßen lang sind oder mehrere Projekte nah beieinander liegen.“