Umwelt- und Verkehrsdaten in Dormagen 100 Straßenlaternen werden zu Messstationen

Dormagen · Die Beleuchtung in Dormagen soll künftig auch Daten und Informationen liefern.

An der südlichen Kölner Straße hängt schon jetzt eine der neuen Sensorboxen.

Foto: SWD

(alem) Etliche Straßenlaternen im Stadtgebiet kriegen aktuell einen „geklebt“: Einen Sticker, der anzeigt, dass eben jene Laterne mehr kann als nur die Straße beleuchten. Sie ist Träger einer Sensorbox, mit der die Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Dormagen (SWD) und die Stadtverwaltung Umwelt- und Verkehrsdaten erheben. Über 100 solcher Boxen werden die Technischen Betriebe Dormagen (TBD) über den Sommer verteilt mit dem Hubwagen in circa drei Metern Höhe an Laternen installieren.

Alleskönner messen Temperatur, Feinstaub, Lautstärke

Die kleinen grauen Kästen sind nahezu Alleskönner. Sie messen umweltrelevante Werte wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, CO2-Belastung, Feinstaub und Lautstärke, erfassen gleichzeitig aber auch, wie viele Fußgänger, Radfahrer oder Fahrzeuge vorbeikommen. „Wir bauen damit ein stadtweites Messnetz auf, das einen Überblick über die aktuellen Verkehrs- und Umweltbedingungen an verschiedenen Orten erzeugt“, erläutert Miriam Mathein, Projektmanagerin im Smart Industrial City-Team der SWD. Die Boxen können Hitze-Hotspots aufspüren, Stellen mit starker Verkehrsbelastung ausweisen, auf lange Sicht Entwicklungen und Verläufe sichtbar machen. Wichtig: In keinem Fall werden personenbezogene Daten erhoben.

„Klima- und Strukturwandel wirken sich auch auf Dormagen aus. Die breite Datenbasis wird unsere Grundlage sein, um städtebauliche und verkehrstechnische Maßnahmen gezielter zu planen und zu evaluieren“, erklärt Mathein. Alle Messewerte laufen in die Urbane Datenplattform, eine noch stadtinterne Datenbank, die perspektivisch auch Bürgern Einblick gewähren soll.

„Im politischen Kontext haben wir in den vergangenen Jahren immer wieder über ,Smart Poles‘, also intelligente Straßenlaternen, diskutiert, ohne konkrete Anwendungsfälle im Blick zu haben. Über das Projekt CityPlanner machen wir die Laternen zu einem smarten Helfer für digitale und nachhaltige Stadtplanung“, ergänzt André Heryschek, Leiter Strukturwandel und Smart City bei der SWD.

Blau-gelbe Sticker an den Laternen verweisen auf Website

Weitere Informationen zum Förderprojekt CityPlanner sowie den Aktivitäten des Smart Industrial City-Teams finden sich im Internet unter www.smart-industrial.city. Auf diese Website verweisen übrigens auch die blau-gelben Sticker an den Straßenlaternen mit der Aufschrift: „Hier hängt eine Sensorbox im Rampenlicht.“

(alem)