Unternehmen in Dormagen Chempark-Firmen für Innovationen gelobt

Dormagen. · Anlass war die Präsentation eines Solar-Rennwagens mit Bauteilen von Covestro.

RWTH und FH Aachen präsentierten den von ihnen entwickelten Solar-Rennwagen mit Bauteilen von Covestro im Beisein von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (hinter dem Cockpit).

Foto: Covestro

Schnittig und futuristisch sieht er aus, der Rennwagen mit innovativen Werkstoffen von Covestro, der allein mit Solarenergie angetrieben wird. Das Gefährt wiegt weniger als 200 Kilogramm, bringt es auf eine Spitzengeschwindigkeit von mehr als 140 Stundenkilometern und tritt im Oktober bei der „World Solar Challenge“ in Australien an, einem Rennen, bei dem kein Tropfen Benzin verbraucht wird.

Covestro, das nicht nur Hauptsponsor des Auto-Projekts ist, sondern in seinen Werken Dormagen, Krefeld und Leverkusen auch hochwertige Kunststoffe und Beschichtungen für die kleine „Rakete“ produziert hat, arbeitet bei Konzipierung und Ausführung des Wagens mit einem internationalen Studententeam von RWTH und FH Aachen zusammen. In dem neuen Modell sind Kunststoffe und Beschichtungen von Covestro verarbeitet. Sie stecken zum Beispiel in Scheinwerfern, Steuerrad, Motor und Lackierung. Bei der Präsentation des Wagens war jetzt auch der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet dabei.

Von ihm gab es viel Lob für die Beteiligten: „Der Solar-Rennwagen ist ein weiteres E-Mobilitäts-Produkt ‚made in Nordrhein-Westfalen‘ und gleichzeitig ein beeindruckender Beleg für die Stärke unseres Wissenschafts- und Wirtschaftsstandortes“, sagte der Ministerpräsident. Dass das Team ‚Sonnenwagen Aachen‘ das einzige aus Deutschland sei, das sich mit den Besten der Welt beim emissionsfreien Rennen quer durch Australien messe, zeige den Erfindergeist Nordrhein-Westfalens. Laschet: „Diesen brauchen wir auf dem Weg zur Mobilitätswende und für unser Ziel, Vorreiter bei der Elektromobilität zu werden.“

Für Covestro-Chef Markus Steilemann ist der Sonnenwagen ein Beispiel für „das Potenzial innovativer und nachhaltiger Materialien für die Mobilität der Zukunft“. Steilemann und Laschet enthüllten das Auto gemeinsam mit den Rektoren der beiden beteiligten Hochschulen, Professor Ulrich Rüdiger (RWTH) und Professor Marcus Baumann (FH).

Um Nachhaltigkeit ging es auch bei einem Besuch der nordrhein-westfälischen Umweltministerin Ursula Heinen-Esser im Chempark Dormagen. Sie ließ sich von Bayer-Vorstand Hartmut Klusik, Standortleiter Norbert Lui und Betriebsratschef André van Broich intensiv über die Herstellung von Pflanzenschutzmitteln informieren – und eben darüber, wie es in diesem Prozess um die Nachhaltigkeit bestellt ist. Klusik versicherte, dass Bayer die Umweltbilanz seiner landwirtschaftlichen Produkte deutlich verbessern und bis 2030 die Auswirkungen auf die Umwelt um 30 Prozent verringern wolle. Dafür wolle das Unternehmen neue Technologien entwickeln, die Menge an Pflanzenschutzmitteln reduzieren und präzisere Anwendungen ermöglichen. Der Bayer-Vorstand zeigte sich überzeugt, dass dies helfen werde, biologische Vielfalt zu erhalten, den Klimawandel zu bekämpfen und natürliche Ressourcen so effizient wie möglich zu nutzen.

Standortleiter Lui betonte: „In Dormagen arbeiten rund 1000 Mitarbeiter unter anderem an der Verbesserung der Prozesse.“. Ein Beispiel für Erfolge in diesem Bereich aus jüngster Vergangenheit nannte Lui auch: Der Landesverband Nordrhein-Westfalen im Verband der Chemischen Industrie (VCI NRW) habe in diesem Jahr im Rahmen des Responsible-Care-Wettbewerbs zum Thema „Gute Ideen zur Nachhaltigkeit in der Lieferkette“ ein Team aus Dormagen ausgezeichnet. Es habe sich den zweiten Preis mit dem Projekt „Wiedergewinnung von Salzsäure in der Prothioconazolsynthese“ gesichert. Mit der Umsetzung der Vorschläge aus dem Projekt sei bisher nicht verarbeitete Salzsäure wieder in Produktionsprozesse eingeschleust und weiterverwertet worden.

Die Landes-Umweltministerin ließ sich eine Reihe von Aktivitäten in den Dormagener Betrieben von Bayer zeigen, beispielsweise, wie die „Green Chemistry“ in der Praxis funktioniert.

Ihr Urteil: „Der Standort Nordrhein-Westfalen muss für hochwertige Produkte und nachhaltige Produktion stehen. Nur so können wir die globale Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen sichern und die wertvollen natürlichen Ressourcen schützen.“