Dormagener Stadtmarketing für Zons „Wissenspaten“ sollen Heimat erklären
Zons. · Das Stadtmarketing hat den Zonsern sein umfassendes Tourismuskonzept vorgestellt.
Die mittelalterliche Zollfeste Zons bleibt trotz aller andauernden Parkplatzprobleme, unter denen vor allem die Bewohner leiden, ein Anziehungspunkt für Tausende von Touristen aus Nah und Fern. Um ihnen noch mehr Wissenswertes zu vermitteln und sie zum längeren Verweilen, auch in den gastronomischen Häusern, zu bewegen, hat die Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Dormagen (SWD) mit Partnern ein neues Tourismus-Konzept entwickelt. Das stellte SWD-Geschäftsführer Michael Bison beim Stadtteilgespräch der Verwaltung vor.
„Wir wollen das Heimat-Wissen strukturieren und auch ohne geführte Rundgänge zugänglich machen“, erklärte Bison. Dazu sollen sieben Themenn von einer Symbolfigur dargestellt und einem „Wissenspaten“ betreut werden: Für „Geschichte & Anekdoten“ stehen die Nachtwächter Pate. „Ritter, Burg & Mittelalter“ wird durch einen Ritter symbolisiert (Zonser Garnison). „Handwerk & bürgerliches Leben“ soll von einer Müllerin dargestellt werden (Kreisarchiv), die „Stadtgründung & Zoll“ von Friedrich von Saarwerden, für den die Kultur- und Heimatfreunde Zons die Patenschaft übernehmen. Ein Treidelmann soll „Rhein, Deich & Natur“ symbolisieren (Nabu), für „Reisen, Pilgern & Gastronomie“ steht eine Wirtin (Heimat- und Verkehrs-Verein Zons) und für „Bräuche, Traditionen & Kultur“ ein Schützenjunge (St.-Hubertus-Schützengesellschaft). Mit dem neuen Kommunikationskonzept soll „Heimatwissen sichtbar und erlebbar“ gemacht werden, wie SWD-Geschäftsführer Bison betonte. Dazu gehört auch das Sammeln von Geschichte und Geschichten, Fotos und Videos. „Wir wollen Geschichtswissen kontinuierlich weiter zusammentragen und es dann digital und zum Anfassen anbieten“, so Bison. Zwei konkrete Rundgänge mit Stelen und Erlebnisstationen sind in Planung, auch zwei Erlebnistage könnte es geben. Die Tourist-Info soll mit einem Multimedia-Tisch dazu ausgestattet werden.
Im Arbeitskreis Tourismus hat die SWD mit den Vereinen eine Kombination von vier Nutzungen für die Tourist-Info erarbeitet. Sie bleibt ebenso erhalten wie Vereins- und Veranstaltungsräume. Neu hinzukommen soll ein Café beziehungsweise eine gewerbliche Nutzung der Räume.
Interessierte können digital und physisch auf das Wissen zugreifen
„Dafür müssen bauliche Änderungen vorgenommen werden“, wies Bison auf die nötige Modernisierung hin. Auch der Kräutergarten soll neugestaltet und aufgewertet werden. Ebenso wird über einen Ausbau des Daches diskutiert. „Wichtig ist, dass die Nutzungen unabhängig voneinander funktionieren müssen“, so der SWD-Geschäftsführer, der hofft, mit dem Konzept am Heimatförderprogramm NRW teilnehmen zu können.
Nach den im Arbeitskreis erarbeiteten Grundlagen sollen Tourismus-Studierende aus Düsseldorf die neuen Ideen mit den Nutzungen und der Wirtschaftlichkeit untersuchen – darunter eine Öffnung des Rheinturms mit dem atemberaubenden Blick vom Dach. „Das wäre ein Highlight“, so Bison.