Badeunfall bei Dormagen-Zons Zeugen melden Ertrinkenden

Zons · Seine Begleiter beobachteten, wie ein 22-Jähriger in den Rhein bei Zons stieg. Seither fehlt jede Spur von ihm.

Hunderte Einsatzkräfte von beiden Rheinseiten suchten nach dem 22-Jährigen. Am Donnerstagabend gegen 21.30 Uhr wurde die Suche abgebrochen.

Foto: Patrick Schüller

Es war der bislang größte Rettungseinsatz in diesem Jahr in Dormagen, an dem rund hundert Feuerwehrleute, Polizisten und Helfer von Rotem Kreuz und DLRG am Donnerstagabend bei Zons beteiligt gewesen sind. Sie alle suchten nach einem 22 Jahre alten Mann, der nur zum Abkühlen in den Rhein gegangen ist und dort offenbar ertrank. Diese Befürchtung hegen Polizei und Rettungskräfte, nachdem eine anderthalbstündige Suche nichts ergeben hatte. Gegen 21.30 Uhr wurde sie abgebrochen.

Noch immer besteht die vage Hoffnung, aber eher unwahrscheinliche Möglichkeit, dass der junge Mann es irgendwo aus eigener Kraft ans Ufer geschafft hat. Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei handelt es sich um einen 22 Jahre alten Mann, der in Dormagen als Saisonarbeiter tätig ist. Er war am Abend mit einer Gruppe von Freunden in der Nähe des Fähranlegers Zons, um dort seine Freizeit zu genießen. Später ging er an den Rhein; ob er dabei alleine gewesen ist oder ob noch Freunde mit dabei gewesen sind, ist noch Gegenstand der Ermittlung, wie Polizei-Sprecherin Diane Drawe sagte. Die Begleiter  sahen jedenfalls, wie der junge Mann unterging. Sie informierten die Polizei, die gleich einen Großalarm auslöste: Allein von der Feuerwehr Dormagen (Hauptamt und diverse Löschzüge) waren inklusive Rettungsdienst 64 Kräfte im Einsatz. Hinzu kamen Kollegen aus Neuss, Düsseldorf und Monheim, Polizei, Rot-Kreuz-Wasserwacht und die DLRG Dormagen. Aus der Luft suchten ein Rettungshubschauber sowie ein Hubschrauber der Polizei den Rhein sowie den Uferbereich ab. Der Löschzug Zons brachte seinen Jetski ins Wasser, um so schnell zwischen die einzelnen Kribben fahren zu können. Nach Angaben der DLRG waren sogar spezielle „Strömungsretter“  im Einsatz – Experten, die die Gefahren, die im Rhein lauern, kennen und die entsprechend gesichert sind. DLRG-Sprecher Jörg Ditmar: „Die tragen Helm, Neopren-Anzug und Auftriebwesten.“ Doch auch ihr Einsatz führte nicht zum Auffinden des Vermissten.

Ditmar und die ehrenamtlichen Helfer der Ortsgruppe wissen um die Gefahren: „Der Rhein ist aufgrund der Strömungsgeschwindigkeit eher eine Autobahn.“

In Neuss-Uedesheim verfügt die DLRG am Fähranleger über eine Wachstation, die dauerhaft besetzt ist. Die gab es vor vielen Jahren auch in Zons beziehungsweise in Stürzelberg. „Aus personellen Gründen ist es schwierig, so etwas aufrechtzuerhalten.“ Polizei, Stadt Dormagen und DLRG weisen immer wieder auf die Gefahren hin, die ein Baden im Rhein mit sich bringt. Aber selbst eine direkte Ansprache der Unvorsichtigen hilft in vielen Fällen nicht. „Viele sagen nur ,Ja, Ja, ich weiß’ und bleiben trotzdem im Wasser“, sagt Ditmar ratlos. „Da fehlt dann leider die Einsicht.“ Stadtsprecher Max Laufer betont: „Der Rhein ist der falsche Ort, um sich zu erfrischen.“