Helfer retten Frau und Kind aus dem Straberger See
Ein Badegast und zwei Rettungsschwimmer der DLRG bewahrten die Mutter und ihren elfjährigen Sohn am Freitagvormittag vor dem Ertrinken.
Straberg. Während Landrat Hans-Jürgen Petrauschke am Freitagvormittag am „Strabi“ den 100 000. Besucher am Kaarster und Straberger See begrüßte, spielte sich zeitgleich im Hintergrund ein Drama ab: Eine Mutter und ihr Sohn kämpften gegen das Ertrinken. Dem beherzten Einsatz eines Badegastes und dem Eingreifen von zwei DLRG-Rettungsschwimmern ist es zu verdanken, dass der Vorfall glimpflich ausging.
Nach Angaben der DLRG ist die Mutter mit ihrem elf Jahre alten Sohn zu der Badeplattform geschwommen, die ein gutes Stück vom Ufer weg im See verankert ist. Weil der Junge nicht schwimmen kann, hatte er einen großen Reifen bei sich, in dem er gezogen wurde. Auf der Plattform selbst machte sich der Junge einen Spaß daraus, von dort mitten in den Reifen zu springen. Doch aus dem Spaß wurde plötzlich Ernst: Er verfehlte bei einem Sprung den Reifen und landete im Wasser.
Die Mutter ergriff ihn sogleich, war aber zu schwach, um sich selbst und den Sohn über Wasser zu halten. Beide drohten unterzugehen. Diese Szenerie bekam ein anderer Badegast mit, der sich auf der Badeplattform aufhielt, sofort ins Wasser sprang und Mutter und Kind festhielt. Lange musste er dies nicht tun, weil sehr schnell zwei Rettungsschwimmer der Ortsgruppe der DLRG Dormagen hinzukamen. Sie hatten den Vorfall von ihrem Beobachtungsposten am Ufer mitbekommen und waren mit ihren beiden Rescueboards raus auf den See. „Die sehen so aus wie längere Surfbretter“, beschreibt DLRG-Pressesprecher Jörg Dittmar. „Man legt sich darauf und kann sich dann durch Paddeln mit den Händen sehr schnell vorbewegen.“
Die Retter ergriffen sofort den Jungen und legten ihn auf das Brett. Die Mutter konnte mit Begleitung selbstständig ans Ufer schwimmen. „Dem Jungen ging es soweit gut. Er benötigte keine weitere medizinische Hilfe“, sagt Dittmar: „Er wurde aber zusammen mit seiner Mutter weiter von uns betreut.“
Dieser Vorfall war ebenso spektakulär wie selten. Laut DLRG war es der erste Einsatz seit etwa fünf Jahren am „Strabi“, „bei dem Kollegen ins Wasser mussten“, erzählt Dittmar. Insgesamt sind die DLRG-Retter aber schon so häufig im Einsatz gewesen wie lange nicht mehr. Kommen sie in „normalen“ Jahren auf durchschnittlich zwölf Einsätze, sind es bislang schon doppelt so viele — zumeist am Rhein.
Dass es dort sehr gefährlich sei, selbst nur mit den Füßen ins Wasser zu gehen, betont Dittmar. Seine DLRG-Kollegen können jetzt für den schnellen Einsatz auf dem Rhein, aber auch auf dem „Strabi“, auf den neuen Jetski zurückgreifen, den die Stadt angeschafft hat. Das wendige, 180 PS starke Gefährt ist bei der Feuerwehr in Zons stationiert und stand am Donnerstagabend schon am Ufer bereit, als Rettungskräfte aus Neuss, Düsseldorf und Dormagen am gegenüberliegenden Ufer nach einem Schwimmer suchten. Der hatte sich aber bereits aus eigenen Kräften in Sicherheit gebracht.