Blau-Weiss feiert ersten Saisonsieg in Aachen
Der Tennis-Bundesligist aus Neuss setzte sich am Freitag mit 5:1 beim Ex-Meister durch.
Neuss. Es war eine Gratwanderung, mit der Marius Zay seine Spieler auf die erste von zwei Aufgaben an diesem Wochenende in der Tennis-Bundesliga einstimmen musste. Auf der einen Seite, sagte der Teamchef des TC Blau-Weiss Neuss, sollte ihnen schon bewusst sein, dass die Partie am Freitag beim kriselnden Ex-Meister Kurhaus Lambertz Aachen die vielleicht letzte Chance für den Aufsteiger bedeutet, die höchste Spielklasse nicht nach nur einer Saison bereits wieder verlassen zu müssen. Auf der anderen Seite, das hatte Zay noch einmal am vergangenen Sonntag im Lokalduell gegen den Rochusclub (1:5) gelernt, „kann zu viel Druck auch schaden“. Doch ihm ist diese Gratwanderung gelungen. Die Neusser haben in Aachen am fünften von neun Spieltagen den ersten Sieg eingefahren.
Dieser Stand bereits nach den vier Einzeln fest, die die Neusser allesamt gewinnen konnten. Am Ende hieß es 5:1.
Uladzimir Ignatik und Botic van de Zandschulp legten vor. Ignatik bezwang Guillermo Olaso 4:6, 6:4, 10:3. Van de Zandschulp setzte sich gegen Altmeister und Doppelspezialist Philipp Petzschner 7:5, 6:3 durch. Anschließend gewann Zdenek Kolar gegen Nils Langer 6:2, 7:6 (4), und Attila Balazs besiegte Martin Cuevas 6:4, 6:4. In den Doppeln bezwangen Ignatik und Kolar das Duo Cuevas/Olaso 6:3, 2:6, 10:5. Van de Zandschulp und Clinton Thomson unterlagen Petzschner und Philipp Oswald 5:7, 3:6.
Neuss verließ durch den Erfolg den letzten Tabellenplatz und liegt mit zwei Zählern nun punktgleich mit Aachen vor dem TV Reutlingen (ein Punkt), der 0:6 beim TK GW Mannheim verlor.
Am Sonntag ist der TC Blau-Weiss Neuss beim Gladbacher HTC zu Gast (11 Uhr, Tennisanlage An den Holter Sportstätten). Eine nur schwer lösbare Aufgabe, führten die Gladbacher doch am Freitag bei Titelverteidiger BW Halle durch Siege von Matteo Donati, Guillermo Garcia-Lopez und Rogeris Dutra Silva bereits mit 3:1 nach den Einzeln. Nur Daniel Gimeno-Traver musste sich im Duell zweier Ex-Neusser in drei Sätzen gegen Jeremy Jahn geschlagen geben.
Auch wenn Marius Zay nicht so vermessen ist, den zweiten Sieg in Folge einzufordern, sagt der Neusser Teamchef doch: „Am liebsten würde ich mit der gleichen Mannschaft wie in Aachen antreten, das haben die Jungs nach der tollen Leistung auch verdient.“ Allerdings hat er das „Luxusproblem“, das am heutigen Samstag in Bernabe Zapata Miralles noch ein weiterer Spieler zum Kader stößt, dem er die Zusage eines Einsatzes am Wochenende gegeben hatte.
Wie er dieses Problem löst, wusste er am Freitag noch nicht genau. „Wir müssen schließlich auch an die Finanzen denken und daran, dass noch wichtige Spiele kommen“, sagte Zay. Das wichtigste vielleicht am darauffolgenden Sonntag (5. August), wenn Mitaufsteiger TV Reutlingen an der Jahnstraße gastiert.