Im Frühjahr soll der Brückenbau starten
Für die A 57-Brücke liegen jetzt die Angebote vor. Die Behelfsbrücken werden dann nach und nach abgebaut.
Dormagen. Wer täglich die Strecke zwischen Köln und Neuss in Richtung Krefeld auf der Autobahn 57 absolviert, hat sich wahrscheinlich daran gewöhnt: In Höhe der Autobahnbrücke über den Ernteweg, kurz hinter der Ausfahrt Dormagen, ist die Spurführung ein wenig verändert.
Vor der Brücke ist auf der rechten Seite die fertig gestellte Spange zu sehen, direkt hinter dem Behelfsbrückenwerk ist die zweistreifige Fahrbahn verschwenkt. Damit wird Platz geschaffen, damit die Arbeiter auf dem Mittelstreifen ebenfalls einen neuen Fahrstreifen anlegen. Vor Weihnachten wird die Situation dann wieder genau so sein wie vor wenigen Tagen, sagt Norbert Cleve von der Straßen-NRW-Autobahnniederlassung in Krefeld.
Alle Arbeiten laufen auf das Ziel zu, dass im kommenden Frühjahr das neue Brückenbauwerk errichtet werden kann. Nach der europaweiten Ausschreibung liegen nun Straßen-NRW die Angebote vor, die zurzeit bewertet werden, sagt Stephan Huth, Projektleiter der Krefelder Niederlassung. „Wir gehen davon aus, dass wir Ende März, Anfang April den Auftrag vergeben können.“
Sobald dies der Fall ist, kann eine Spezialfirma mit der Demontage der ersten der insgesamt drei Notbrücken beginnen, die dort errichtet wurden. Dabei geht es um die Fahrtrichtung Neuss — Köln. Dort handelt es sich um Einzelteile, die zu einem Ganzen zusammengesetzt und wieder auseinandergenommen werden können und ins Brückendepot von Straßen-NRW in Schiefbahn gebracht werden.
Sobald diese Spezialisten anrücken, wird sich die Verkehrssituation im Bereich der Brücke wie folgt verändern: Der Verkehrsstrom aus Köln in Richtung Norden (Neuss/Krefeld) wird dann auf die bereits fertig gestellte seitliche „Spange“ gelegt. Der bisherige Verkehr, der aus Richtung Neuss kommend nach Köln fließt, wird dann auf die mittlere der beiden Notbrücken und damit auf die bisherigen „Nord“-Fahrbahnen gelegt.
Somit kann eine Brücke demontiert werden und an dieser Stelle der erste Teil der neuen Brücke erstellt werden. „Wichtig ist“, sagt Cleve, „dass in der gesamten Bauzeit zwei Fahrspuren in jede Fahrtrichtung erhalten bleiben.“ Die komplette Fertigstellung des neuen Brückenbauwerks ist für Ende 2017 vorgesehen. Laut Projektleiter Huth liegt man weiterhin im anvisierten Kostenrahmen von acht Millionen Euro für den Neubau.
Bei den Vorarbeiten auf der Baustelle hatten die Verantwortlichen große Probleme mit Diebstählen. Mehrfach wurde das Areal nachts heimgesucht und Arbeitsgeräte im Wert von über 15 000 Euro wurden gestohlen. Diebe waren sogar so dreist, dass sie in einem Fall mit einem Sattelschlepper kamen, um an einem Wochenende sechs 800 Kilogramm schwere Spundwände abzutransportieren.
Damit ist aber Schluss. Denn die Firma Heitkamp hat mit „Bauwatch“ eine Kameraüberwachung installiert, die mit einer Kamera die gesamte Baustelle im Blick hat. Ein Bewegungsmelder löst einen Alarm in einer Meldezentrale aus, die bei Bedarf sofort die Polizei informieren kann.