Kampf gegen den wilden Müll
Die Stadt Dormagen wird ab sofort einmal pro Monat gezielt kontrollieren.
Dormagen. Die Stadt Dormagen verschärft ihr Vorgehen gegen Müllsünder. Wer künftig eine Zigarettenkippe oder ein Taschentuch einfach auf den Boden fallen lässt, muss ab sofort damit rechnen, von Mitarbeitern des Ordnungsamtes erwischt zu werden. „Wir werden einmal monatlich mit Schwerpunkt-Kontrollen gegen das tägliche Vermüllen der Straße vorgehen“, sagt Stadtsprecher Harald Schlimgen.
Die entsprechenden Tage werden allerdings vorher angekündigt. „Das machen wir, damit nicht der Eindruck entsteht, dass lediglich Einnahmen für die Stadtkasse kassiert werden sollen“, erklärt Schlimgen. Vielmehr gehe es darum, eine öffentliche Signalwirkung zu erreichen.
Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes werden sich vor allem dort aufhalten, wo besonders oft Müll auf der Straße landet. „Der Bahnhof Dormagen gehört auf jeden Fall dazu“, sagt Schlimgen. Die Müllsünder müssen sich allerdings nicht nur ihr Fehlverhalten erklären lassen, sie müssen auch in ihre Geldbörse greifen. Das Wegwerfen eines Kaffeebechers kostet zehn Euro Verwarngeld, bei größeren Verschmutzungen, wie dem Ausleeren eines Auto-Aschenbechers, werden 35 Euro fällig.
„Es soll deutlich werden, dass es sich bei solchen Verschmutzungen nicht um ein Kavaliersdelikt handelt“, betont Fachbereichsleiter Holger Burdag. Die ersten Kontrollen sollen am Donnerstag im Umfeld des Bahnhofs sowie des angrenzenden Schulviertels und des Schulzentrums Hackenbroich stattfinden.
Wie drängend sich das Problem der illegalen Müllentsorgung in Dormagen darstellt, lässt sich an einer Zahl ablesen: 31 Tonnen wilden Müll sammelte die Stadt seit Januar bereits ein. Etwa die Hälfte davon kam im Rahmen der Aktion „Sauberhaftes Dormagen“ zusammen.
2011 waren es im gesamten Jahr 37,5 Tonnen. „Die Steigerung liegt auch daran, dass wir mittlerweile eine eigene Reinigungskraft haben, die Kontrolle fährt“, erklärt Schlimgen. Es entstehe also nicht unbedingt mehr illegaler Müll, dieser werde vor allem schneller entdeckt und entfernt.
Neben Papiertüchern und Zigarettenstummeln bereiten der Stadt vor allem wilde Müllkippen Sorgen, auf denen Bauschutt, Sperrmüll und Kühlschränke abgeladen werden. Schwerpunkt sind Parkplätze an der Auffahrt zur A57 von der L280 zwischen Ückerath und Gohr sowie in Hackenbroich an der Stommelner Straße. Wer dort Altöl oder Bauschutt entsorgt, muss mit drastischeren Maßnahmen rechnen: Gegen die Verursacher wird strafrechtlich vorgegangen.
„Unser Ziel soll sein, dass die Menschen ein anderes Bewusstsein im Umgang mit dem Müll entwickeln“, erklärt Schlimgen. Der Sauberhaft-Tag, bei dem Dormagener gemeinsam Müll sammeln, trage mit Sicherheit dazu bei. „Wer dort freiwillig Abfälle aufsammelt, wird anschließend bestimmt nicht mehr seine Umgebung verdrecken“, meint der Erste Beigeordnete Kai Uffelmann.
Schlimgen regt zudem an, dass auch normale Bürger Müllsünder ansprechen sollten, wenn sie ihnen begegnen: „Das hat einen Effekt, wenn sich jemand ertappt fühlt. Allerdings sollte man dabei natürlich mit der gebotenen Vorsicht handeln.“