Bildung in Dormagen Realschule bekommt einen Neubau

Hackenbroich. · Aus Sanierungsplänen in Hackenbroich hat sich ein Neubauprojekt herauskristallisiert.

Der Bau auf dem Hof des maroden Bestandsgebäudes soll 25,7 Millionen Euro kosten.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Von Sanierung ist nicht mehr die Rede, wenn es um die Realschule in Hackenbroich geht. Nicht zuletzt auf Drängen der CDU hat die Stadt in den vergangenen Wochen untersucht, wie teuer ein Neubau und welcher Standort geeignet wäre. Dabei weitete sie ihre Suche auf das gesamte Stadtgebiet aus. Sie schlägt dem Betriebsausschuss des Eigenbetriebs kommende Woche vor, auf dem vorderen Schulhofteil einen vierstöckigen Bau für 25,7 Millionen Euro zu errichten.

Wann die Schüler dort einziehen und unterrichtet werden können, ist allerdings noch völlig unklar. Diese Sanierungs- beziehungsweise Neubaumaßnahme ist Teil des „Zukunftsplans Schule“, mit dem die Stadt in den kommen Jahren ihre Schullandschaft wieder auf einen moderneren und auf die Anforderungen abgestimmten Zustand bringen will.

Die Schule hat eine
besonders hohe Priorität

Die gute Nachricht: Für die Realschule hat die Stadt die Prioritätsstufe eins vorgesehen, und innerhalb dieser Kategorie sieht die CDU diese weiterführende Schule auf Platz zwei unter allen Schulen, an denen es Handlungsbedarf gibt. So sagte es Fraktionsvorsitzender Kai Weber, der aufgrund des Planungsfortschritts die Pole-Position bei der Regenbogenschule in Rheinfeld sieht. Weber lobt die Verwaltung für deren breite Standort-Suche: „Wir sind mit der Entscheidung für den Schulhof in Hackenbroich sehr zufrieden und glauben, dass es dafür eine breite Mehrheit geben wird.“

Mit einer Lösung für die Realschule wären die Probleme für den Doppel-Standort nicht vom Tisch: Was geschieht mit dem, Leibniz-Gymnasium, das auch unter Raummangel und Sanierungsbedarf leidet? Die Stadtverwaltung formuliert es so: „Nach dem Umzug der Realschule in den Neubau sind die Sanierungsmaßnahmen für das Leibniz-Gymnasium umzusetzen. Im Rahmen dieser Maßnahmen ist eine erneute, detaillierte Prüfung der Bausubstanz unter Einbeziehung des pädagogischen Konzeptes des Leibniz-Gymnasiums erforderlich. Nach der Durchführung der Sanierungsmaßnahmen besteht die Möglichkeit, nicht mehr genutzte Teile des alten Gebäudekomplexes zurückzubauen.“ Das bedeutet: Einen Neubau, so wie für die benachbarte Realschule, wird es wohl nicht geben. Das Leibniz könnte vielmehr nach dem Auszug den besser erhaltenen Teil der Realschule mitnutzen. Ob die Schule tatsächlich auf der Prioritätenliste in der Kategorie drei bleiben wird, werden die politischen Diskussionen zeigen.

Für den Schulneubau könnte es ein Comeback des ÖPP-Verfahrens geben. Die Öffentlich-Private-Partnerschaft war in diesem Jahr aus Kostengründen gestoppt worden. „Jetzt haben wir einen sauberen Neubau, da werden wir mit absoluter Sicherheit eine Ausschreibung auf der Grundlage von ÖPP verlangen“, betont der CDU-Fraktionschef.

Die Stadt hatte sieben Standorte für den Neubau untersucht

Die Verwaltung hatte im Stadtgebiet sieben Standorte für einen Neubau untersucht und das Für und Wider in einer Matrix zusammengefasst. Zur Diskussion standen zwei Flächen südöstlich beziehungsweise südwestlich der Gesamtschule Nievenheim, am Heidestadion in Zons, nördlich der Rubensstraße, an der Beethovenstraße sowie – „als einzig sinnvolle Alternative“, so die Stadt – zwei Standorte im Schulzentrum Hackenbroich. Von den dortigen vier Varianten wird diejenige bevorzugt, die einen vierstöckigen Neubau erlaubt, wo „durchaus pädagogische Konzepte“ berücksichtigt werden können. schum