Schwimmförderung in Dormagen Mehr Personal für den Schwimmunterricht gesucht
Dormagen · Beim Thema Schwimmförderung gibt es in Dormagen noch viel zu verbessern.
. Die Stadt ist mit ihrem Bemühen, Grundschulkindern das Schwimmen beizubringen, erfolgreich. Während landauf, landab in vielen Kommunen über die mangelhafte Schwimmfähigkeit von Kindern geklagt wird, gelingt die Ausbildung an den Grundschulen zumindest im Basisbereich ganz gut und ist ein Ergebnis der zusätzlichen Investitionen in diesen Bereich. Ein Zahlenbeleg: An der Erich-Kästner-Grundschule in der Stadtmitte gab es zum Schuljahresbeginn 2018/19 13 Nichtschwimmer. Am Ende des ersten Halbjahres waren zwei von ihnen „Halbschwimmer“, sechs hatten das „Seepferdchen“ geschafft und fünf sogar das Bronze-Abzeichen abgelegt. Gleichwohl könnte die Bilanz stadtweit noch besser ausfallen, wenn einzelne Schulen sich beim Schwimmunterricht strukturell besser aufstellen würden.
Schwimmunterricht soll in
einem Schuljahr erfolgen
Die Lage ist verzwickt: Dormagen tut viel mehr als andere Städte. Das wird ihr auch von der heimischen DLRG attestiert: „Im deutschlandweiten Vergleich liegt Dormagen weit vorne und ist mit den Möglichkeiten des neuen Hallenbads sehr gut aufgestellt“, sagt Pressesprecher Jörg Dittmar. Die Zahl der Kinder, die das „Seepferdchen“ schaffen und damit die Basis legen, um in einem nächsten Schritt „Bronze“ abzulegen und damit erst als Schwimmer zu gelten, ist gestiegen. Auf der anderen Seite ist es eine Herkulesarbeit, die Lehrer und Trainer leisten. Die Koordinatorin Ramona Noormann, selbst ehemalige Leistungsschwimmerin und Trainerin beim TSV Bayer, sagt: „Es ist bessere Lebensrettung, was ich mache. Damit Kinder nicht sofort tödlich verunglücken.“ Um noch mehr zu erreichen, müssten, so meint Noormann, die Kinder bereits mit dem Seepferdchen-Abzeichen zum Schwimmunterricht kommen. Oder mehr Trainer den Schwimmunterricht unterstützen. Noormanns Wunsch ist bescheidener: „Es wäre schon gut, wenn die Klassen ein Schuljahr am Stück schwimmen gehen würden.“
Ein Thema, das auch Sportdezernentin Tanja Gaspers beschäftigt. In der Beantwortung einer Anfrage der CDU zum Thema Schwimmförderung, heißt es nämlich: „...würde es die Schwimmförderung vereinfachen, wenn alle teilnehmenden Schulen das Schwimmen im selben Schuljahr und für die gleiche Dauer anbieten würden.“ Das heißt: In der Regel wird der Schwimmunterricht in einem Schuljahr absolviert. Es gibt aber Schulen, die schicken ihre Schüler zum Beispiel im zweiten Halbjahr der zweiten Klasse und dann wieder in einem Halbjahr der vierten Klasse ins Hallenbad. „Wenn dann erst einmal wieder eine zeitliche Pause entsteht, fängt die Förderung nahezu von vorne an“, sagt Sportdezernentin Tanja Gaspers.
2014 stellte die Politik 7000 Euro zur Verfügung, die aus dem Verzicht auf einen Re-Check des Fitnesstests „Pro Fit“ stammen. Damit wurde eine zusätzliche, professionelle Schwimmtrainerin finanziert. Diese Mittel wurden mittlerweile auf 8000 Euro angehoben.
Gaspers weiß, wie herausfordernd die Förderung ist: „Es gibt Fälle, in denen ein Kind nie zuvor ein Schwimmbad betreten hat und sich zunächst nicht einmal traut, das brusttiefe Wasser zu betreten.“ Eine einzige Sportlehrerin mit einer 30 Kinder großen Klasse wäre völlig überfordert angesichts einer so heterogenen Gruppe. „Zurzeit wird die Möglichkeit geprüft, stundenweise eine weitere Person bei besonders großen Gruppen der Nicht- oder Schlechtschwimmer zu holen.“