Stadt ermittelt Fitness der Kinder
Den Grundschülern soll passgenaues Sportangebot ermöglicht werden. Dormagen erhält zur Durchführung Fördergeld vom Land.
Dormagen. Benötigt eine Sportstadt wie Dormagen noch zusätzliche Unterstützung aus dem Sportministerium in Düsseldorf? „Natürlich“, sagt Bernd Lewerenz, Leiter des städtischen Sportservices. „Es gibt genügend Kinder und Jugendliche mit motorischen Defiziten, denen wir mit einem breiten, spezifischen Sportangebot helfen wollen.“ Deshalb hat sich Dormagen für die Teilnahme am „KommSport“-Projekt des Ministeriums beworben und als eine von 33 Kommunen den Zuschlag erhalten. Das Sportministerium wird jetzt die Auswertung von motorischen Tests und die Schulung von Testern finanzieren sowie weitere Unterstützung durch Workshops und Ausbildungen leisten.
„Die Schuleingangsuntersuchungen zeigen, dass das durchschnittliche Geschick der Kinder im Vergleich zu Vorjahren nachgelassen hat“, sagt Lewerenz. Er hat einen weiteren Vergleich parat, der die Notwendigkeit von Hilfsangeboten zeigen soll: Untersuchungen zufolge bewegten sich Kinder in den 1960er-Jahren durchschnittlich 24 Stunden in der Woche. Heute sind es nur noch acht Stunden.
In Anlehnung an das Düsseldorfer Modell entwickelte die Stadt 2007 den motorischen Test „PROFIT“, der an den Grundschulen flächendeckend eingesetzt wurde. Dabei wurde versucht, Kinder mit Defiziten in Sportvereine zu vermitteln.
Bei einer unterdurchschnittlichen Leistung gab es unter Beteiligung von Übungsleitern des TSV Bayer, der SG Zons und des FC Straberg gewissermaßen „Bewegungs-Nachhilfe“ in der Schule. Laut Lewerenz sind das zum Teil bis zu 40, 50 Prozent.
Mit „KommSport“ gibt es jetzt durch das NRW-Sportministerium einen neuen Aufschlag. Der sportmotorische Test besteht aus acht Einzelaufgaben: 20-Meter-Sprint, Standweitsprung, Sit-ups, Liegestütz, seitliches Hin-und-Herspringen, Balancieren rückwärts, Rumpfbeuge, 6-Minuten-Lauf.
Bei einer „KommSport“-Auftaktveranstaltung in Düsseldorf informierte Sportministerin Ute Schäfer über das Projekt. „Ziel ist es“, so Schäfer, „Kindern und Jugendlichen mit Unterstützung der Kommune und dem organisierten Sport vor Ort ein passgenaues Sportangebot zu ermöglichen sowie den Kinder- und Jugendsport zu stärken.“
„KommSport“ ist so angelegt, den Kommunen kein starres Konzept vorgegeben wird. Das Projekt greift auf die in den Städten vorhandenen Aktivitäten zur Bewegungs- und Sportförderung von Kindern und Jugendlichen zurück. Zunächst wird der Bewegungs- und Fitness-Status von Grundschülern ermittelt.