Tannenbusch: SVGD bleibt Träger
Eine Übernahme durch die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald wird es nicht geben. Park soll kostenlos bleiben.
Dormagen. Der Tannenbusch bleibt in der Trägerschaft der Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschaft (SVGD). Eine Übernahme durch die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) wird es nicht geben. Das bestätigte jetzt Marc Pellekoorne, Dormagener Vorsitzender der Schutzgemeinschaft (Foto: Archiv).
„Wir werden allerdings mit Stadt und SVGD einen Kooperationsvertrag abschließen, der die Kompetenzen und Aufgabenbereiche aller Beteiligten klar definiert“, sagt Pellekoorne. Darauf habe man sich im Beisein von Bürgermeister Erik Lierenfeld bei der jüngsten SDW-Vorstandssitzung in der vorigen Woche geeinigt. Aktuell obliegt der SVGD die Pflege der Tiere nebst Futter und Einstreumittel, die Instandhaltung der Gebäude und die Verkehrssicherungspflicht — ein wichtiges Thema nicht erst seit Pfingstorkan Ela.
Für die konzeptionelle Weiterentwicklung des Tierparks und die gesamte Waldpädagogik, Kurse und Bildungsveranstaltungen ist die SDW verantwortlich. „Wir haben die Fachkompetenz“, sagt Pellekoorne und dazu den Bildungsauftrag, auf den er besonderes Gewicht legt: „Es gäbe sonst keine Rechtfertigung dafür, Wildtiere gefangen zu halten.“
An der bisherigen Aufgabenverteilung soll sich nichts ändern, gleichwohl erhofft Pellekoorne sich von vertraglich fixierten Aufgabenbereichen „weniger Reibungsverluste“. In der Vergangenheit hatte es zwischen SDW und SVGD des öfteren mächtig geknirscht. „Mit dem Vertrag wollen wir das Erfolgsmodell der früheren guten Zusammenarbeit zwischen Stadt und Ehrenamt für den Naturschutz wiederbeleben“, sagt Stadtsprecher Harald Schlimgen.
Fest steht: Auch in Zukunft bleibt ein Besuch des Tierparks kostenlos. Eintritt zu erheben, um das jährliche Defizit von 450 000 Euro zu senken, kommt für Pellekoorne und Lierenfeld nicht in Frage. „Der Tierpark soll auch finanzschwächeren Familien offenstehen“, sagt der SDW-Vorsitzende.
Gescheitert ist ein Wechsel der Trägerschaft wohl hauptsächlich an finanziellen Hürden. Die Schutzgemeinschaft hätte sich mit 150 000 Euro in die Finanzierung des Erholungsgebietes einbringen sollen — für einen Verein ein zu großes Wagnis. „Wir glauben aber daran, dass wir eine Kosteneinsparung erreichen könnten, und wollen auch versuchen, über Sponsoren und den Ausbau von Patenschaften Mehreinnahmen zu generieren“, sagt Pellekoorne, der sich vergleichbare Tierparks in Deutschland und deren Finanzierungsmodelle angeschaut hat. Die Schutzgemeinschaft wird sich auch in Zukunft auf die inhaltliche Arbeit konzentrieren. Den Geopark pädagogisch aufzuwerten und die Neuauflage eines Naturerlebnispfades sind zwei Punkte auf der Agenda.