Wasserstoff für die Kunststoffproduktion

Air Liquide will sogenannten Steamreformer bauen.

Dormagen. Mit großen Schritten geht die französische Air Liquide, Hersteller von Gasen für Industrie, Medizin und Umweltschutz, auf sein neues Projekt, den Bau einer Produktionsanlage für Wasserstoff und Kohlenmonoxid im Dormagener Chempark, zu.

Für die kommenden Tage erwartet das Unternehmen die Bestätigung der Vollständigkeit der Genehmigungsunterlagen durch die Bezirksregierung Köln.

Danach soll die öffentliche Auslegung des Antrags erfolgen. Wenn alles so klappt, wie es sich Robert Kremer, Industriedirektor bei Air Liquide, vorstellt, kann das Projekt vor Weihnachten der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Der Steamreformer, wie der technische Name der Anlage lautet, soll auf 16 000 Quadratmetern direkt auf dem Gelände des Kunden gebaut werden. Der aus Erdgas hergestellte Wasserstoff und das Kohlenmonoxid sollen direkt an die Bayer Material Science geleitet werden und die neue TDI-Großanlage versorgen.

„Der Produktionsverbund, der an dieser Stelle entsteht, ist uns wichtig“, sagt Ernst Grigat, der neue Leiter des Chemparks. So sollen auch andere ortsansässige Unternehmen eingebunden werden.

Der für Dormagen geplante Steamreformer wird eine jährliche Produktionskapazität von 22 000 Tonnen Wasserstoff und 120 000 Tonnen Kohlendioxid haben. Beide Produkte werden als Rohstoffe für die Herstellung einer Vielzahl von Zwischenprodukten in der Chemie- und Kunststoffindustrie benötigt. So können beispielsweise widerstandsfähige Polster oder besonders strapazierfähige Reifen hergestellt werden.

Nach Fertigstellung des Steamreformers sollen 20 Arbeitsplätze entstehen. Die Umweltverträglichkeitsuntersuchung, bei der Parameter wie Abluft, Abwasser oder Schall analysiert werden, hat das Projekt schon erfolgreich hinter sich gebracht. „Die vom TÜV-Süd durchgeführte Untersuchung hat ergeben, dass keine erheblichen Auswirkungen auf Mensch und Natur zu befürchten sind“, sagt Kremer.