Zwei Dormagener kämpfen um die letzte WM-Fahrkarte
Routinier Björn Otto ist nach seinem Sprung über 5,80 Meter in Landau an Vereinskollege Karsten Dilla vorbei gezogen.
Dormagen. Björn Otto ist nun der heißeste Kandidat um das dritte (bisher noch nicht) vergebene Ticket der Stabhochspringer für die Leichtathletik-Weltmeisterschaften Ende des Monats im koreanischen Daegu. Der Dormagener meldete sich mit einem 5,80-Meter-Sprung beim Meeting in Landau in der Weltelite zurück.
Es bedurfte nur mal eines schönen Sommerabends mit Muskeln wärmenden Temperaturen wie am vergangenen Mittwoch Abend im pfälzischen Landau, und schon war der 33-jährige Dormagener Diplom-Biologe und Stabhochspringer Björn Otto wieder „da“. Er schaffte im Stechen (vierter Versuch) die Höhe von 5,80 Meter und gewann das Meeting in Landau vor dem 22-jährigen Klub-Kollegen Karsten Dilla (5,72 m), dem dabei ein zweites Mal die Norm für die Weltmeisterschaften in gut drei Wochen in Süd-Korea gelang was ihm aber wohl nichts mehr nützen dürfte. Denn Otto hatte im Kampf mit Dilla zuvor auch erstmals die Höhe von 5,72 Metern geschafft (wie Dilla im ersten Versuch). Beide Dormagener, die zur Zeit die besten nationalen Stabhochspringer sind, waren dann zunächst dreimal an der Höhe von 5,80 Meter gescheitert. Ein Sieger musste in Landau nicht zuletzt wegen der Prämien aber her, und so schickte das Schiedsgericht die Dormagener Herren ins Stechen über die Höhe von 5,80 Meter.
Otto schwang sich sofort unter dem Jubel der vielen begeisterten Zuschauer über diese Höhe, derweil Dilla scheiterte. Damit sprang der von Michael Kühnke betreute Athlet so hoch wie schon seit vier Jahren nicht mehr. In diesem Sommer lag die Saisonbestleistung des Routiniers bislang bei 5,52 Metern. Damit war der Hallen-EM-Dritte von 2007 im nationalen Vergleich zuletzt Nummer sechs, bei den Deutschen Meisterschaften war er als Vierter mit 5,52 Metern knapp am Podest vorbei geflogen. Der Dormagener hatte es schon im Vorfeld des Wettkampfes geahnt: „Schon in Hof lief es sehr gut. Ich war früh auf den harten Stäben doch das sehr kalte Wetter machte mir einen Strich durch die Rechnung.“ Für Björn Otto war es in Landau außerdem ein großes Jubiläum. Er zählte seinen 500. Wettkampf.
Bleibt Otto bis zum 14. August in Deutschland unübertroffen, fährt er statt Dilla nun nach Daegu. Theoretisch kann sich nun Björn Otto erst einmal in den Sessel legen und die Szene beobachten. Viele Möglichkeiten für die Konkurrenz zum Angriff auf seine 5,80 Meter bleiben nicht mehr. Die Nächste ist ohnehin erst am kommenden Dienstag in Cuxhaven („Weltklasse hinter dem Deich“) und am nächsten Freitag in Berlin („Berlin fliegt“). Vor dem Brandenburger Tor wird aber kein richtiger Stabhochsprung- Wettkampf ausgetragen, es ist mehr eine große Show, bei dem man auch sich eine Höhe von 5,81 Meter auswählen kann. Ob dort Otto oder Dilla dabei sind, steht derzeit noch nicht fest. Am 13. August gibt es dann noch in Mannheim ein nationales Meeting.