Radsport Emanuel Buchmann fährt Tour de Neuss

Neuss. · Die Macher der Tour de Neuss haben Emanuel Buchmann für Mittwoch verpflichtet. Der deutsche Radsport-Star fährt derzeit noch bei der Tour de France mit.

Emanuel Buchmann zählt in diesem Jahr zu den Stars der Tour de Neuss. Er gab den Organisatoren des Neusser Radfahrervereins seine Zusage.

Foto: dpa/David Stockman

 Die Verantwortlichen der Tour de Neuss dürften die 106. Frankreich-Rundfahrt mit besonderem Interesse verfolgen. Denn seit dem späten Mittwochabend weiß der harte Kern des Neusser Radfahrervereins um dessen Vorsitzenden Stephan Hilgers, dass Emanuel Buchmann, der derzeit bei der Tour de France aktiv ist, am kommenden Mittwoch in Neuss starten wird. „Das ist der Hammer,“ sagt Hilgers, „da können wir Markus Fothen nur ein ganz großes Lob aussprechen.“ Der ehemalige Radprofi aus Büttgen-Vorst, der bei seiner ersten Tour de France vor 13 Jahren Platz 14 belegt hatte und als ähnliche Tour-Hoffnung galt wie jetzt Buchmann, hat bei seinem Debüt als Sportlicher Leiter des Radsportspektakels in der Neusser Innenstadt gleich Nägel mit Köpfen gemacht.

Kämna landete bei der
Königsetappe auf viertem Platz

Neben Buchmann sollen am Mittwoch weitere fünf Tour-de-France-Teilnehmer an der Startlinie auf der Kaiser-Friedrich-Straße stehen, darunter Vorjahressieger Nils Politt, der gerade Vater geworden ist. „Wir haben schon einen Strampelanzug für Mädchen gekauft,“ sagt NRV-Vize Barthel Winands mit Blick auf den 25 Jahre alten Kölner vom Team Katusha Alpecin, der schon als Jugendlicher bei der Tour de Neuss startete.

Eine Option für die Zukunft dürfte die Verpflichtung von Lennard Kämna sein, der mit seinen 22 Jahren auf den schweren Tour-Etappen die Weltspitze aufmischt: Am Sonntag bereits Sechster, musste er sich Donnerstag auf der 18. Etappe, der vermeintlichen Königsetappe der Tour de France, nur Etappensieger Nairo Quintana (Kolumbien), dem Franzosen Romain Bardet und dem Kasachen Alexej Luzenko geschlagen geben. Als Vierter fehlten ihm nur knapp drei Minuten zum Etappensieg. „Ich bin superhappy damit. Der Galibier war der Hammer. Das ist das, worauf ich immer gehofft habe,“ sagte Kämna, der genau wie Tour-de-Neuss-Dauergast Nikias Arndt für das Team Sunweb fährt. Und dass der 22-Jährige in Bremen lebt, darüber dürfte Tour-Moderator Christian Stoll sicher schier aus dem Häuschen geraten – schließlich ist er Stadionsprecher beim dortigen Fußball-Bundesligisten namens Werder. Rick Zabel, Teamkollege von Nils Politt bei Katusha-Alpecin, und Roger Kluge (Team Lotto-Soudal), dem als ehemaligen Bahnfahrer der enge Rundkurs gelegen kommen dürfte, komplettieren das Frankreich-Sextett.

„Altmeister“ Lars Teutenberg
will noch einmal starten

Emanuel Buchmann erhält Unterstützung durch die diesmal nicht vom Bora-Team für die Tour de France nominierten Andreas Schillinger und Michael Schwarzmann, Arndt und Kämna durch den unverwüstlichen Johannes Fröhlinger (34), der bei Gerolsteiner und Milram Teamkollege von Markus Fothen war. A pro pos unverwüstlich: Besonders gefreut hat sich der Sportliche Leiter über den Anruf von Lars Teutenberg. Der „Altmeister“, der vier Wochen nach der Tour de Neuss 49 Jahre alt wird, will sich noch mal auf den Rundkurs wagen. „Und wenn der Lars das tut, dann hat er auch was drauf,“ sagt Markus Fothen und erinnert sich: „Der war für mich schon Vorbild, als ich noch Schülerfahrer war.“

Fünfzig Fahrer werden am Mittwoch um 19.15 Uhr an der Startlinie stehen, darunter weitere Lokalmatadore wie der Rosellener Dominik Bauer, der aktuell Deutscher Bergmeister der U 23 ist und 2016 mit einem Überraschungscoup die Tour de Neuss gewann – vor Emanuel Buchmann, der damals Vierter wurde. Jetzt hoffen Stephan Hilgers und Co., dass ihr „Star“ am Sonntag heil und möglichst gut platziert in Paris ankommt. „Es gibt keinen Grund, dass es die nächsten Tage schlechter laufen sollte,“ sagt Buchmann.