Blindgänger Fliegerbombe in Neuss entschärft - Tausende konnten erst nachts nach Hause

Neuss. Diesen Abend wird Neuss so schnell wohl nicht vergessen: Eine zehn Zentner schwere amerikanische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg ist am Dienstagnachmittag auf dem Weißenberger Weg in der Neusser Nordstadt gefunden worden.

Ein Blindgänger (Symbolbild) wurde in Neuss gefunden.

Foto: Fredrik von Erichsen

Erst spät in der Nacht, gegen 0.25 Uhr, konnten Spezialisten den Blindgänger entschärfen.

„Es lief alles nach Plan, Probleme gab es nicht“, sagte ein Sprecher der Stadt in der Nacht zum Mittwoch. Tausende Anwohner, die auf die Entschärfung des Blindgängers gewartet hatten, kehrten kurz danach in ihre Wohnungen zurück.

Ursprünglich war die Bombenentschärfung für 22 Uhr geplant — diese verzögerte sich aber immer weiter, weil der innere Sicherheitskreis noch nicht geräumt war.

„Das ist die größte Evakuierungsaktion in den vergangenen fünf Jahren“, sagte ein Sprecher der Stadt. Rund 7000 Menschen waren betroffen. Für Anwohner richtete die Stadt eine Notunterkunft in einer Turnhalle ein.

Die Bombenentschärfung hatte erhebliche Auswirkungen auf den ÖPNV: So fuhren ab etwa 20.30 Uhr keine Buslinien mehr aus dem Neusser Süden in die Nordstadt, sondern wendeten an der Haltestelle Zolltor. Aus Richtung Kaarst und Düsseldorf kommende Linien brachen ihre Fahrten vor dem gesperrten Bereich ab.

Die U75 endete an der Haltestelle Handweiser, die Straßenbahn 709 an der Stadthalle. Ab 20.30 Uhr hielten keine Züge und S-Bahnen mehr im Neusser Hauptbahnhof, ein Ein- und Aussteigen war ab diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich.

Nach Entschärfung der Bombe wurden die Anlieger mit Lautsprecherwagen und per Radio informiert. Die Stadt hatte zudem ein Info-Telefon eingerichtet. Ab etwa 20 Uhr informierte die Verwaltung über alle aktuellen Entwicklungen auf ihrer Facebook-Seite und dem Twitter-Kanal. red