Polizei geht von Brandstiftung aus Auto eines DRK-Mitarbeiters brennt aus
Grevenbroich/Knechtsteden. · Der Pkw eines Dienstleiters stand am Mittwochabend in Flammen. Ob es einen Zusammenhang mit Mobbing-Vorwürfen beim Kreisverband gibt, steht nicht fest.
Bei einem Arbeitstreffens von Mitarbeitern des Deutschen Roten Kreuzes, Kreisverband Grevenbroich, fing der Privatwagen des kommissarischen Rettungsdienstleiters auf dem Parkplatz vor dem Kloster Knechtsteden in Dormagen Feuer. Die Polizei bestätigt den Brand und hat Ermittlungen aufgenommen. „Wir gehen derzeit von Brandstiftung aus und suchen Zeugen“, erklärt Polizeisprecherin Diana Drawe. Der Pkw, ein Mercedes, wurde sichergestellt.
Am Mittwochabend hatte sich der kommissarische Rettungsdienstleiter Marcel Offermann mit drei anderen Vertretern von Rettungsdienst und Kreisbereitschaftsleitung im Klosterhof in Knechtsteden getroffen. Es sei, wie er berichtet, um die Situation und Zukunft im Rettungsdienst gegangen. Rund ein Dutzend Mitarbeiter im Bereich der Rettungswache an der Parkstraße in Grevenbroich hat Vorwürfe wegen Mobbing, fortgesetzter Diskriminierung und sexueller verbalisierter Übergriffe gegen zwei Kollegen erhoben. Der Kreisverband zog Konsequenzen. Ein Mitarbeiter hat die Kündigung erhalten, beim anderen werden Maßnahmen geprüft.
Der Motorraum des
Autos stand in Flammen
Dann der Schreck beim Arbeitstreffen. „Gegen 20.15 Uhr kam eine Frau in den Restaurantraum und rief: ,Ein Auto brennt’“, schildert Offermann. Als sie das Kennzeichen genannt habe, wusste er: Das ist sein Wagen. „Wir sind nach draußen gelaufen. Der Motorraum stand in Flammen. Ich war sprachlos.“ Die Feuerwehr sei schon alarmiert gewesen. 24 Einsatzkräfte rückten an, löschten das Feuer.
Die Polizei sucht nach
Zeugen der Brandstiftung
Marcel Offermann rechnet damit, dass sein Auto nun ein Totalschaden ist. Die Polizei bittet zum Brand um Hinweise (Telefon 02131/3000). Ob der Pkw-Brand in Zusammhang mit den Vorwürfen, Prüfungen und Konsequenzen beim Kreisverband steht? „Dazu können wir zum jetzigen Zeitpunkt keine Angabe machen“, sagt Polizeisprecherin Diane Drawe. Die weiteren Ermittlungen müssten nun zunächst abgewartet werden. „Aufgrund der derzeitigen Lage fällt es schwer, an einen Zufall zu glauben“, sagt Marcel Offermann, der Anzeige erstattet hat. Wenn sich bei der Arbeit der Polizei ein Zusammenhang mit den Vorkommnissen beim Rot-Kreuz-Kreisverband herausstelle, „würde das zeigen, dass wir mit unseren internen Ermittlungen in ein Wespennest gestoßen haben“. Und Offermann betont: „Wir werden weitermachen, um klare Verhältnisse zu schaffen und dafür zu sorgen, dass der Rettungsdienst und der Kreisverband wieder in ruhiges Fahrwasser kommen.“ „Ich bin erschüttert“, erklärt Dietmar Mittelstädt, Vorstandsvorsitzender des Kreisverbandes, nach dem Brand. „Ich setze volles Vertrauen in die Polizei, dass sie den Vorfall aufklärt. Vermutungen möchte ich nicht äußern“, sagt er. „Marcel Offermann hat meine volle Unterstützung. Er ist sehr bemüht, die Situation zu verbessern und dafür zu sorgen, dass sich solche Vorkommnisse nicht wiederholen“, erklärt der Vorstandsvorsitzende zu den Vorfällen im
Rettungsdienst.