Innenstadt in Grevenbroich Räder und Autos stören Fußgängerzone

Grevenbroich · Der für die Sommerferien geplante Test, Radfahrer durchgängig in der Fußgängerzone zuzulassen, stößt auf Ablehnung. Geschäftsleute klagen aber auch über störende Fahrzeuge. Die Polizei..........

Radfahrer in der Fußgängerzone sind morgens früh noch erlaubt, in einem Testlauf in den Sommerferien auch den ganzen Tag über. Das wird schon im Vorfeld kritsch gesehen.

Foto: Gundhild Tillmanns

Schon im Vorfeld stößt der für die Sommerferien geplante Testlauf, Radfahrer in der Fußgängerzone zuzulassen auf Skepsis bis hin zu offener Ablehnung: Das ergab eine Umfrage unserer Zeitung bei Geschäftsleuten und der Polizei. Die vom Bauausschuss beschlossene Probephase soll, wie berichtet, den Radverkehr nicht nur limitiert von 20 bis 11 Uhr wochentags und ab 15 Uhr samstags in der Kölner Straße zulassen, sondern rund um die Uhr und damit auch zu den Stoßzeiten, wenn die meisten Fußgänger unterwegs sind. „Das finde ich nicht richtig“, sagt Aynur Arslan, Besitzerin des Eiscafés Zampolli. Sie beobachte jetzt schon viele Radfahrer unerlaubt in der Fußgäbgerzone: „Die fahren nicht langsam. oder schieben ihre Räder rasen und gefährden vor allem die vielen älteren die Fußgänger, die es hier gibt“, sagt die Geschäftsfrau.

Auch Floristin Gabi Wellenberg (Blumen Ambiente) steht der geplanten Freigabe der Fußgängerzone für Radfahrer skeptisch gegenüber: „Ich bin zwar froh über jeden in der Stadt, aber viele Raddahrer brettern auch regelrecht durch die Fußgängerzone.“ Nur wenn sich die Radfahrer auch tatsächlich an die Regeln hielten, könne das Miteinander mit den Fußgängern klappen. Allerdings sieht die Floristin ein noch viel größeres Problem in den Post- und Lieferfahrzeugen: „Die halten sich nämlich hier in der Fußgängerzone an überhaupt keine Zeiten und fahren den ganzen Tag über herein“, beobachtet sie

Wenig begeistert ist Boutiquenbesitzerin Nicole Feuster („Rebell“): „Die Kölner Straße ist ohnehin so schmal. Anstelle aufpassen zu müssen, wer mir entgegenkommt, möchte ich doch auch mal einen Blick in die Schaufenster werfen können.“ Quietschende Reifen und Vollbremsungen erlebt Parfümerie-Besitzerin Judith Gauls „schon jetzt oft genug. Wie soll das werden, wenn der Weg für Radfahrer freigegeben wird?“ Eine Sorge, die Manuela Schall aus dem Café Breiden teilt: „Ältere Menschen, vor allem Nutzer von Rollatoren, können doch gar nicht so schnell ausweichen, wie manch Radfahrer heran rast.“ Juwelier Ernst-Walter Poser kann dazu leidvolle Geschichten erzählen. „Ich bin schon mal von einer Radfahrerin unmittelbar vorm Geschäft umgefahren worden“, erinnert er sich. Nach seiner Erfahrung nutzen Radfahrer „wie alle anderen Menschen auch gerne Abkürzungen“, schlängeln sich also an Flaneuren vorbei. „Es ist wunderbar, dass viele mit dem Rad nach Grevenbroich kommen. Aber warum gibt es für die Räder nicht auch sichere Abstellplätze? Dann müsste auch nicht kreuz und quer ‚geparkt’ werden.“