Neues Angebot in Grevenbroich Im Bahnhofsviertel eröffnet in zwei Wochen ein Reparatur-Café

Grevenbroich · Existenzhilfe und Stellwerk-Initiative starten ein neues Projekt.

Nicht nur Fahrräder werden von den freiwilligen Helfern des Reparatur-Cafés wieder auf Vordermann gebracht. Das Projekt startet am 14. Mai im Stellwerk-Domizil an der Bahnstraße 71.

Foto: Dieter Staniek

. Was geschieht mit einem Toaster, der nicht mehr funktioniert? Oder mit einem Fahrrad, bei dem der Reifen schleift? Wegwerfen? Muss nicht sein! Das sagen die Vertreter der Stellwerk-Initiative und der Existenzhilfe. Die beiden Grevenbroicher Vereine bieten jetzt eine Alternative an: Am Dienstag, 14. Mai, eröffnen sie ein Reparatur-Café im Bahnhofsviertel.

In den Räumen der Stellwerk-Initiative an der Bahnstraße 71 wird sich dann von 18.30 bis 20.30 Uhr alles ums wieder Ganzmachen drehen. „Besucher des Reparatur-Cafés bringen ihre kaputten oder funktionsuntüchtigen Gegenstände von zu Hause mit. Lampen, Föhne, Spielzeug – alles, was beschädigt ist“, schildert Fred Leven von den Stellwerkern. Mehrere ehrenamtliche Helfer stehen zur Verfügung um Defektes wieder flott zu machen – kostenlos. „Sollten Ersatzteile nötig sein, müssen diese allerdings bezahlt werden“, sagt Wolfgang Norf von der Existenzhilfe.

In der Nachbarstadt Jüchen hat Norf bereits im vergangenen Jahr mit dem Roten Kreuz und der Caritas ein Reparatur-Café ins Leben gerufen. „Das funktioniert sehr gut“, sagt er: „Wir haben eine Reihe von Technikern gewinnen können, die sich ehrenamtlich betätigen wollten. Und deren Dienste werden bestens von den Jüchenern angenommen“, sagt der Geschäftsführer der Existenzhilfe.

Schon seit geraumer Zeit plant Wolfgang Norf eine solche Einrichtung auch im Zentrum Grevenbroichs. „Bislang scheiterte das jedoch an den erforderlichen Räumen“, sagt er. Nachdem die Stellwerk-Initiative ihr Domizil im Bahnhofsviertel anbot, kann das Projekt mit Umweltschutz-Charakter nun umgesetzt werden.

„Das Reparieren steckt vielen Menschen nicht mehr im System“

„In Deutschland werfen wir unfassbar viel weg. Auch Gegenstände, denen fast nichts fehlt und die nach einer einfachen Reparatur wieder ordentlich zu gebrauchen sind“, sagt Fred Leven. „Leider steckt das Reparieren vielen Menschen nicht mehr im System. Mit dem Reparatur-Café wollen wir das ändern.“ Denn die Techniker werden Hilfe zur Selbsthilfe anbieten. „Sie werden den Kunden zeigen, wie etwas wieder flott gemacht werden kann – da steckt ein Lerneffekt hinter“, sagt Wolfgang Norf.

Das Reparatur-Café ist auch dazu gedacht, Menschen in der Nachbarschaft auf neue Art und Weise wieder miteinander in Kontakt zu bringen. „Wenn man gemeinsam mit einem bislang unbekannten Nachbarn ein Fahrrad oder einen CD-Spieler repariert oder eine Hose geflickt hat, sieht man diesen Menschen doch mit anderen Augen, wenn man ihm nächste Mal auf der Straße begegnet“, sagt Leven. „Zusammen etwas reparieren, das kann zu ganz tollen Kontakten führen.“

Laut Existenzhilfe und Stellwerk-Initiative werde das Reparatur-Café von Grevenbroicher Meisterbetrieben und Einzelhändlern tatkräftig unterstützt. Zudem gibt es bereits Spender für das Drumherum: „Eine Apotheke hat bereits zugesagt, die Gäste mit Kuchen zu versorgen“, freut sich Wolfgang Norf.