Ehemaliger ärztlicher Direktor appelliert „Schafft endlich Klarheit zum Elisabethkrankenhaus“

Grevenbroich · Die Grevenbroicher Klinik muss erhalten bleiben – so lautet der Appell des früheren ärztlichen Direktors Hans Rainer Willmen.

Hans Rainer Willmen war bis 1999 ärztlicher Direktor des Elisabethkrankenhauses in Grevenbroich.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Das Elisabethkrankenhaus muss erhalten bleiben. Mit diesem Appell hat sich jetzt Professor Hans Rainer Willmen in die Diskussion um die Zukunft der Grevenbroicher Klinik eingeschaltet. Der heute 89 Jahre alte Mediziner agierte ab den 1980ern bis zur Jahrtausendwende als ärztlicher Direktor des Hauses an der von-Werth-Straße.

Die sich abzeichnende Entwicklung des Krankenhauses bereite ihm Sorgen, sagt Hans Rainer Willmen und macht deutlich: „Eine Schließung muss unter allen Umständen verhindert werden.“ Im Sinne der Bürger aus Grevenbroich, Jüchen und Rommerskirchen müsse die Grund- und vor allem die Akutversorgung auch künftig weiterhin am Standort gesichert sein. Und: Auch weitergehende ärztliche Angebote seien notwendig, um sowohl dem medizinischen als auch dem pflegenden Personal attraktive Arbeitsplätze anbieten zu können.

Heute sei der Weg ins Elisabethkrankenhaus schnell erledigt. „Bei einer Schließung müsste ein Krankentransport nach Neuss oder Dormagen erfolgen“, gibt Hans Rainer Willmen zu bedenken. Er fragt: „Wie lange dauert es, wenn ein Patient starke innere Blutungen hat, bis ein anderes Krankenhaus erreicht wird?“ Ohnehin fehle im Rhein-Kreis seines Wissens die Kapazität, um die dann erforderlichen Krankentransporte zu erledigen. „Dabei ist es fraglich, ob das dafür notwendige Personal gefunden werden kann“, sagt Willmen.

Aber auch bei Verletzungen am Arbeitsplatz („Man stelle sich vor, in einer Schreinerwerkstatt verletzt sich ein Mitarbeiter an einer Säge“) oder bei lebensbedrohlichen Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall seien längere Anfahrtswege zu einem Krankenhaus fatal – denn: „Eine schnelle Erstversorgung ist in solchen Fällen äußerst wichtig.“

Eine Schließung des Elisabethkrankenhauses, das auch ein relevanter Arbeitgeber sei, würde sich mit Blick auf den Strukturwandel im Rheinischen Revier kontraproduktiv auswirken, meint der ehemalige ärztliche Direktor. Denn eine gut funktionierende Klinik sei auch ein wesentlicher Standortfaktor, wenn es um die Ansiedlung neuer Unternehmen gehe. Und: „Auch für Neubürger ist es wichtig, wie die medizinische Versorgung am neuen Wohnort aussieht.“

Hans Rainer Willmens Appell an die Verantwortlichen in den Entscheidungsgremien: „Schafft endlich Klarheit, wie es mit dem Elisabethkrankenhaus weitergehen soll. Berücksichtigt, dass auf jeden Fall eine Grund- und Akutversorgung gegeben sein muss. Und bedenkt, dass es zur Genesung gehört, wenn Patienten weiterhin Kontakt mir ihren Angehörigen haben können.“