Kita „St. Clemens I“ soll abgerissen werden Eltern nach Treffen mit Kita-Träger weiter unzufrieden
Kapellen · Es geht um die Unterbringung, nachdem ein Gebäude geschlossen wurde.
Das Interesse war groß: Rund 40 Mütter und Väter waren in die Kirche St. Clemens gekommen – zur Frage, wie es mit der katholischen Kindertagesstätte „St. Clemens I“ an der Kurze Straße 2024 weitergeht. Wegen Mängeln am Dach soll das Gebäude zum Jahresende geschlossen werden, sollen die Kinder ab Januar in Provisorien untergebracht werden. Doch der Elternbeirat hat Zweifel, dass ein so rascher Auszug nötig ist.
„Wir wünschen uns, dass die Kinder so lange im Kindergarten an der Kurze Straße bleiben können, bis eine akzeptable Lösung gefunden ist“, erklärt Katja Barnard vom Elternbeirat nach dem Treffen unter anderem mit leitendem Pfarrer Meik Schirpenbach, Verwaltungsleiter Johannes Kronen, Vertretern des Erzbistums und des Diözesan-Caritasverbandes.
Nach einem Starkregen im September waren laut Kronen am Dach erhebliche Mängel festgestellt worden, eine Sanierung sei nicht möglich. Das Kita-Gebäude soll Ende dieses Monats geschlossen werden. Die rund 50 Kinder in zwei Gruppen sollen für sechs bis acht Wochen im Pfarrheim in Neukirchen betreut werden. Danach soll es weitere Provisorien geben. Vorgeschlagen wurde, dass je eine Gruppe an der Katholischen Kita in Neukirchen und in der Kita „St. Clemens II“ an der Josef-Thienen-Straße in Raummodulen untergebracht wird. Allerdings werden auf Wunsch der Eltern zurzeit Alternativen geprüft.
Kein Verständnis hat der Elternbeirat für die Eile: „Es gibt keine akute Gefahr und auch keine Berechtigung, unsere Kinder am 2. Januar aus gewohnter Umgebung zu reißen und Eltern mit langen Wegstrecken in große Probleme zu bringen“, erklärt der Beirat. Er hatte Einsicht in das Statik-Gutachten gefordert und erhalten. „Das Gutachten sagt klar aus, dass keine akute Gefahr begeht“, es sei denn, es herrsche Schneefall, erklärt Klaus Neuenhausen, ein Vater. Im Gutachten heißt es laut Carolin Neuenhausen vom Elternbeirat zudem, dass für eine hundertprozentige Einschätzung eine Probe entnommen werden sollte. „Wir fragen uns, warum der Träger dies nicht möchte.“
Nicht einverstanden sind Eltern mit der Trennung der Kita-Gruppen und der Unterbringung in Neukirchen. „Dorthin besteht keine vernünftige Busverbindung, viele Eltern oder Großeltern, die Kinder abholen, haben kein Auto“, sagt Klaus Neuenhausen. „Vorgeschlagen wurde, dass Fahrgemeinschaften gebildet oder ein Shuttle-Bus organisiert wird. Aber ich würde ein dreijähriges Kind nicht in einen Shuttle-Bus setzen.“ Zudem hätten viele Eltern auch ein Kind in der Kapellener Grundschule und müssten zwei Orte ansteuern. „Wir fordern, dass die Kinder gemeinsam an einem Standort betreut werden, und das in Kapellen“, sagt Carolin Neuenhausen.
„Ich verstehe die Sorgen der Eltern, insbesondere die Transportprobleme“, sagt Verwaltungsleiter Kronen nach dem Treffen. „Wir prüfen derzeit Alternativen für die Unterbringung in Phase II“, also noch der Interimslösung im Pfarrheim. In Kürze werde der Kirchengemeindeverband Stellung zum Thema nehmen.
Eltern hatten etwa die Aufstellung von Containern für beide Gruppen an der Josef-Thienen-Straße vorgeschlagen – oder ein Gebäude im Betreuungsbereich der Schule, das zurzeit nicht genutzt werde.