Industriegebiet Ost in Grevenbroich Lidl plant ein größeres Lager
Grevenbroich. · Der Discounter will sich vergrößern. Der vorgesehene Standort liegt zwischen der Landstraße 361 und der Lilienthalstraße.
Seit 30 Jahren betreibt der Discounter Lidl ein 22 000 Quadratmeter großes Zentrallager an der Lise-Meitner-Straße im Industriegebiet Ost. Von dort aus werden die Filialen zwischen Neuss, Mönchengladbach, Aachen und Köln beliefert. Bei den Waren, die in Hochregalen gelagert werden, handelt es sich ausschließlich um sogenannte Trockenprodukte, gekühlte und frische Ware wird aus einem Lager in Kerpen ausgeliefert.
Es soll Pläne geben, dass das Unternehmen die beiden Bereiche an einem Ort zusammenzulegt. Das bestehende Lager in Grevenbroich kommt dafür nicht in Frage, weil es schlichtweg zu klein für ein solches Vorhaben ist. Der Discounter war daher angeblich schon drauf und dran, die Schlossstadt zu verlassen. Weil es hier aktuell an geeignet großen Flächen mangelt.
Dass es so weit nicht kommt, ist ein Verdienst der städtischen Wirtschaftsförderung. Das Team unter Leitung von Ralf Müller hat erfolgreich daran gearbeitet, geeignete Flächen zur Verfügung zu stellen, damit ein neues, weitaus größeres Lager in Grevenbroich gebaut werden kann. Das Projekt wurde jetzt den Mitgliedern des städtischen Grundstücksausschusses im Rahmen einer Sondersitzung vorgestellt. Das Gremium tagt ausschließlich hinter verschlossenen Türen.
Auf Anfrage bestätigt Bürgermeister Klaus Krützen zwar die Pläne des Discounters, hält sich mit Details aber noch zurück. Grundsätzlich begrüßt der Verwaltungschef eine Expansion im Stadtgebiet. „Damit bleiben bestehende Arbeitsplätze erhalten, neue werden geschaffen“, sagt Krützen. Und auch die Gewerbesteuer werde weiterhin in Grevenbroich gezahlt.
Flächen werden derzeit
landwirtschaftlich genutzt
Der vorgesehene Standort, der von den Mitgliedern des Grundstücksausschusses befürwortet wurde, liegt zwischen der Landstraße 361 und der Lilienthalstraße. Genauer: Am Rande des Industriegebiets Ost, zwischen dem Baufachzentrum Pick und dem Logistikunternehmen Grieshaber. Die Flächen werden zurzeit ausschließlich landwirtschaftlich genutzt, die städtische Wirtschaftsförderung hatte sich mit den Eigentümern in Verbindung gesetzt und erfolgreiche Verkaufsgespräche geführt.
Die Vertragsunterzeichnung mit Lidl ist für September vorgesehen. Dann soll es auch nähere Informationen zur Größe des Projekts geben. Was durchsickerte: An der Lise-Meitner-Straße arbeiten derzeit rund 200 Menschen, der Discounter plant angeblich in den kommenden Jahren eine Verdoppelung der Arbeitsplatzzahl. Das Unternehmen selbst hält sich zurück mit Informationen: „Wir arbeiten kontinuierlich daran, unseren Mitarbeitern eine attraktive und moderne Arbeitsstätte bieten zu können“, hieß es aus der Lidl-Pressestelle. Aktuell könnten jedoch keine Angaben zu konkreten Plänen gemacht werden.
Laut gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen will der Discounter die Stadt bei der Vermarktung der alten Halle unterstützen. In der Politik wird nicht ausgeschlossen, dass er sie auch für den Online-Handel nutzen könnte.