Pläne für Grevenbroicher Bahnhof Duales Ticketsystem ist in Sicht
Grevenbroich. · Am 15. Dezember übernimmt der Dienstleister Transdev Vertrieb den Verkauf. Auch Automaten sind in Planung.
Der Ticketverkauf für den Nahverkehr im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) wird auf eine neue Basis bestellt. Betroffen ist auch der Grevenbroicher Bahnhof. Ab Dezember können Kunden Tickets an neuen Automaten ziehen, aber auch bei einem Mitarbeiter im DB Service Store, der auch Zeitschriften, Getränke und Snacks verkauft. Der VRR informierte über diese Lösung.
Der Anlass: Am 15. Dezember übernimmt der Dienstleister Transdev Vertrieb den Verkauf der Nahverkehrstickets an Bahnhöfen im Verbundgebiet. Unter anderem werden neue Automaten aufgestellt, die laut VRR-Sprecher Dino Niemann „bedienungsfreundlicher“ sein werden. Fahrgäste können im Bahnhof ihre Fahrkarten aber auch weiter im persönlichen Gespräch kaufen. Während in großen Bahnhöfen Kundenzentren eingerichtet werden, ist für Grevenbroich eine „Shop-in-Shop-Lösung“ geplant. „Der Fahrkartenverkauf wird in den DB Service Store einziehen“, kündigt Niemann an. Fernverkehrstickets der Deutschen Bahn würden ebenfalls dort verkauft. Auch Beratung ist laut Transdev möglich.
Nach 22 Jahren ist bei DB 3 Schluss mit dem Ticketverkauf
Bislang gab es Fahrkarten am Automaten und am Schalter gegenüber des Store bei Marianne Bongartz und ihrem Team von „DB 3“. Sie waren zudem Ansprechpartner für viele Fragen, von Verspätungen bis zum Weg in die City. Nach 22 Jahren „ist am Jahresende Schluss, ich gehe in den Ruhestand“, sagt Bongartz. Im Dezember soll im Store gegenüber der Ticketverkauf starten. „Ein zusätzlicher, geschulter Mitarbeiter wird dafür zur Verfügung stehen“, erklärt die künftige Franchisenehmerin Petra Kiebitz aus Hückelhoven. „Für die Kunden ändert sich nur, dass sie nun zum Fahrkartenkauf in den DB Service Store gehen.“
„Wir begrüßen, dass es im Bahnhof weiter eine Servicestelle mit Personal geben soll“, sagt Stadtsprecher Stephan Renner. Auch der Laacher Peter Koenen, der sich mit einem eigenen Vorschlag für einen attraktiveren Bahnhof stark macht, begrüßt, „dass der personenbediente Verkauf von Fahrkarten für Nah- und Fernverkehr im Bahnhof fortgeführt werden soll. Wenngleich ich bedaure, dass dafür nicht der bisherige Fahrkartenschalter in Anspruch genommen werden soll, sondern Teile des gegenüberliegenden Kiosks,“ sagt er.
Das OSD könnte in das
frühere Reisebüro ziehen
Ob sich dies in der Praxis bewähre, bleibe abzuwarten. Koenen hatte sich an die Stadt mit dem Vorschlag für eine „gemeinsame Anlaufstelle Bahnhof Innenstadt“ gewandt. Die Bahnhofshalle solle ein Service- und Sicherheitszentrum mit „personenbedientem“ Fahrkartenverkauf und Sicherheitskräften werden. Der Ordnungs- und Servicedienst (OSD) der Stadt könne in Räume des früheren Reisebüros im Bahnhofsgebäude ziehen. Das stärke das Sicherheitsgefühl. Die Stadt lehnt ein solches Service- und Sicherheitszentrum aber ab. Bürgermeister Klaus Krützen ist der Auffassung, dass der von der Stadt eingeschlagene Weg „der erfolgversprechendere ist“, schrieb Krützen jetzt an Koenen. „Mit der Vereinbarung zum Hausrecht mit der DB und der Aufstockung des OSD, der regelmäßig am und im Bahnhof präsent ist, haben wir bereits eine deutliche Verbesserung der Situation vor Ort erzielt“, erklärt Krützen.
Koenen bedauert die ablehnende Haltung und sagt: „Da wird eine Chance vertan. Als Vertreter der Standortgemeinde Grevenbroich sollte der Bürgermeister Polizei, Bahn, VRR, Transdev zu einer Erörterung der Möglichkeiten zur Steigerung der Attraktivität und der Aufenthaltsqualität des Bahnhofes einladen“.