Mitgliederversammlung in Grevenbroich Kaarster will in den Bundestag einziehen

Rhein-Kreis · Hans Christian Markert (Grüne) will sich für das Rheinische Revier einsetzen.

 Hans Christian Markert.

Hans Christian Markert.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

. Hans Christian „HC“ Markert strebt eine Kandidatur für den Bundestag an. Das kündigte der 51 Jahre alte Kaarster jetzt bei einer Mitgliederversammlung der Grevenbroicher Grünen an. Der Vizevorsitzende der Kreistagsfraktion will sich für ein Direktmandat im Wahlkreis 108 bewerben (Neuss, Grevenbroich, Dormagen, Rommerskirchen).

Markert hatte zuvor heftige Kritik an der Bundesregierung geübt, der er Untätigkeit vorwirft, da sie den Kohlekompromiss blockiere. „Monat um Monat werden die Termine nach hinten geschoben, Kohleausstieg und Strukturwandel verkommen so zu einem Turnen am gedachten Reck“, sagte Markert. Auch die Grevenbroicher Grünen seien „über die Untätigkeit in Berlin besorgt“, betonte Sprecher Peter Gehrmann. „Chancen, sichere Arbeitsplätze zu schaffen, werden so vertan.“ Es sei „richtig und wichtig“, dass sich die Grünen auf jederzeit mögliche Bundestagswahlen vorbereiten. „,HC‘ Markert wäre ein gut geeigneter Kandidat, der sich seit Jahren tatkräftig für die Interessen des Rheinischen Reviers einsetzt“, sagte Gehrmann.

Markert war von 2010 bis 2017 Landtagsabgeordneter, agierte unter anderem als Vorsitzender der von ihm initiierten Enquete-Kommission zur „Zukunft der chemischen Industrie in Nordrhein-Westfalen im Hinblick auf nachhaltige Rohstoffbasen, Produkte und Produktionsverfahren.“ Der Südkreis sei ihm alles andere als unbekannt, als Abgeordneter habe er insbesondere für den „industriellen Gürtel des Rhein-Kreises“ gearbeitet, „immer an der Schnittstelle Umwelt- und Wirtschaftspolitik“, sagt Markert.

Die nächste Bundestagswahl ist im Herbst 2021. Da zurzeit nicht klar sei, was aus der GroKo in Berlin wird, habe er frühzeitig sein Interesse an einer Kandidatur für den Bundestag angemeldet – „im Wissen, dass mich viele dazu ermuntert haben“, betont Markert. „Das ist ein Angebot voller Demut.“ Seine Absicht habe er zuerst bei der Mitgliederversammlung an der Bahnstraße in Grevenbroich öffentlich gemacht. Zeitnah will der Jurist grüne Ortsverbände im Südkreis besuchen, als nächstes Dormagen. wilp