Schützenfest in Grevenbroich-Kapellen Schützen feiern sonnige Paraden
Kapellen. · Rund 1000 Schützen beteiligten sich bei Sommerwetter mit hohen Temperaturen an den Umzügen.
Für König Michael Wilschrey war es fast schon ein bisschen zu viel des Guten, das Sommerwetter mit hohen Temperaturen. Doch obwohl er ganz schön ins Schwitzen kam, genossen er und seine Königin Christel das Fest sehr. Aber gelegentlich musste er schon noch daran denken, dass sich sein Zug aufgelöst hatte, nachdem er den Vogel von der Stange geholt hatte. Zum Glück gab es genug Unterstützer. Wie es nach seiner Regentschaft als Schütze weitergehen wird, weiß er noch nicht.
Der Schützenfest-Samstag bot gleich drei Höhepunkte: das Platzkonzert am Schützenbaum, den Fackelzug und den großen Schützenfest-Start im Zelt. „Mich hat besonders der Fackelzug beeindruckt. Es war ein schönes Gefühl zu sehen, wie viele Menschen uns vom Straßenrand aus zugejubelt haben“, sagte der König. Das Platzkonzert unter dem Schützenbaum stand unter der Leitung von Heinz Hess, Tambourmajor vom TC Früh auf Kapellen. Eine Besonderheit: Der Musikverein Hochneukirch bot sogar eine Gesangseinlage mit dem Freiheitskämpfer-Lied „Mein Tiroler Land“.
Der Umweltschutz war
Thema beim Fackelzug
Die Bereitschaft, sich am Fackelbau zu beteiligen, ist leicht zurückgegangen: Sieben Großfackeln waren es diesmal. Einige davon nahmen Bezug auf Umweltthemen: Der Grenadierzug „Flotte Feger“, der jetzt sein 40-jähriges Bestehen feiert, hatte eine riesige beleuchtete Biene geschaffen. Der Slogan dazu: „Weil Auen, Wiesen und Blumen schwinden, unsere Bienen nichts mehr zu essen finden.“ Der Jägerzug „Glockenklang“ sprach sich gegen den Bau der L 361 aus, der wertvolle Natur zerstöre. Der Hubertuszug „Erftgrafen“ forderte dagegen ein Lkw-Durchfahrverbot und verlangte „Ortsumgehung Kapellen jetzt“. Aus dem Auspuff des leuchtenden Lastwagens kam Rauch, der eigentlich Nebel war.
Das Königspaar begutachtete jede Fackel, hielt sich aber mit einer Bewertung bewusst zurück. Währenddessen warteten Mareike und Charlotte in einer Seitenstraße auf die Majestäten: Die beiden Kaltblüter vom Reitstall Krings in Stessen zogen zum ersten Mal die weiße Königskutsche durch Kapellen. Da der König in Grevenbroich-Mitte lebt, hat er von Freitag bis einschließlich morgen eine Ferienwohnung in Kapellen angemietet. Eine Königsresidenz gibt es nicht, der Vorruheständler hatte stattdessen zu einem Empfang mit mehr als 100 Gästen in die Ratsschänke geladen.
Am Sonntag ging das Sommermärchen weiter: An den Paraden beteiligten sich rund 1000 Schützen und Musiker. Michael Wilschrey ist sich sicher: „Kapellen hat das schönste Regiment in und um Grevenbroich.“ Oberst Heinz-Willi Otten habe alles im Griff. Als Königstanz hatten sich die Regenten „Rot sind die Rosen“ ausgesucht, ein Walzer war ganz nach ihrem Geschmack.
Am Montag steht um 17.15 Uhr eine Königsparade auf dem Programm, um 21 Uhr wird das Kronprinzenpaar Heinrich und Marlene Wiengarn gekrönt. Das Fest endet am Dienstag um 19.45 Uhr mit der Proklamation des neuen Kronprinzenpaares.