Grevenbroicher Club startet Hilfsprojekt Ein Lastwagen voller Hilfe startet in Grevenbroich

Grevenbroich · Der Club hat das Projekt „Nothilfe“ gestartet – mit großem Erfolg. Erste Lastwagen mit Hilfsgütern wurden bereits auf den Weg gebracht. Dabei arbeiten die Grevenbroicher eng mit den Rotariern aus der Großstadt Dnipro zusammen.

 Präsident Günter Wolfensberger, Fuhrparkleiter Artem Savelov, der künftige Präsident Stefan Pick und Rotarier Roland Wirtz (v.l.) brachten mit der Spedition Janssen einen Hilfstransport auf den Weg.

Präsident Günter Wolfensberger, Fuhrparkleiter Artem Savelov, der künftige Präsident Stefan Pick und Rotarier Roland Wirtz (v.l.) brachten mit der Spedition Janssen einen Hilfstransport auf den Weg.

Foto: Rotary Club Grevenbroich

Zwischen den Rotariern aus Grevenbroich und dem ukrainischen Dnipro hat sich ein intensiver Austausch entwickelt. Begonnen hat er vor einigen Wochen bei einem virtuellen Treffen über die Internet-Plattform „Zoom“. Im Video-Chat hatten die Männer aus der Großstadt an der Mündung der Samara in bewegenden Worten über die dramatische Situation vor Ort berichtet. Für den Rotary Club aus der Schlossstadt stand fest: Wir müssen helfen. Kurz darauf wurde das Projekt „Nothilfe Ukraine“ aus der Taufe gehoben.

„Humanitäre Hilfsmittel waren in der Ukraine nicht oder nicht ausreichend zu beschaffen – das war die Erkenntnis aus dem Zoom-Meeting“, so Rotary-Sprecher Stefan Pick. Das habe die Arbeit der ukrainischen Freunde gefährdet. Der Club aus Dnipro hatte bis dahin für Hilfsmittel gesorgt, die an Krankenhäuser und Flüchtlingscamps bis in die umkämpfte Region von Charkiw geliefert wurden.

Um gezielt helfen zu können, forderten die Grevenbroicher Rotarier eine Bedarfsliste an, die ihnen die Regionale Poliklinik Nr. 4 in Dnipro überstellte. „Diese Liste führte vor allem Medikamente, Hygieneartikel und Lebensmittel auf“, berichtet Pick. Die Beschaffung dieser Güter stellte den Rotary Club Grevenbroich allerdings vor massive Herausforderungen. „Denn aktuell sind vor allem Medikamente auch in Deutschland nicht mehr in beliebiger Menge zu erhalten.“

Die Rotarier haben ein Spendenkonto eingerichtet

Dennoch ist es gelungen: In diesen Tagen wurde ein erster vollbepackter Vierzigtonner der Grevenbroicher Spedition Janssen auf den Weg gebracht – beladen mit Gütern im Wert von rund 72 000 Euro, vollständig aus Spenden finanziert. 20 Paletten mit Lebensmitteln und Hygieneartikel sowie zehn Paletten mit Medikamenten, Verbands- und OP-Material hatte der Lkw an Bord. Sein Ziel war die polnische Stadt Lublin. „Dort wurden die Hilfsgüter auf privat organisierte Transporter und Lastwagen aus Dnipro verladen. Unter der Regie der Regionalen Poliklinik werden sie nun den Krankenhäusern und einem Flüchtlingscamp zugeteilt“, berichtet Pick.

Die Rotarier haben ein Spendenkonto eingerichtet, auf dem bislang 102 000 Euro eingegangen sind. Zu den Geldgebern zählen der Lions Club aus Grevenbroich, die Rotarier aus Neuss, der Rotary Distrikt 870 und die Freunde aus dem niederländischen Venray beteiligten sich an der Aktion.

Neben Geld- wurden auch Sachspenden auf den Weg gebracht. So schickten die Rotarier schon vor einigen Wochen einen Lkw mit 3800 Litern Desinfektionsmitteln in die Ukraine. Die Wevelinghovener Mühle Kottmann steuerte palettenweise Mehl bei. Weitere Transporte sind geplant. „Die Not ist groß, Unterstützung ist nötig“, sagt Stefan Pick. Am Samstag, 21. Mai verkaufen die Grevenbroicher mit ihren Freunden aus den Niederlanden frischen Spargel auf dem Marktplatz. Zugunsten der Ukraine.