Mann bedroht Autofahrerinnen mit Messer Räuber von Wevelinghoven gefasst
Grevenbroich · Der Mann, der zwei Frauen ausraubte, ist geständig. Sein Motiv: Geldnot.
. Nach zwei spektakulären Auto-Überfällen sitzt ein 55 Jahre alter Mönchengladbacher in Untersuchungshaft. Er wartet nun auf sein Strafverfahren. Der Mann, der bereits am Freitag auf dem Wevelinghovener Marktplatz von der Polizei gestellt werden konnte, befand sich offenbar in akuter Geldnot. Sein Motiv: Er hatte seiner Freundin, die in Grevenbroich lebt, ein Urlaubsversprechen gemacht, das er finanziell nicht halten konnte.
Der erste Tatort war am vergangenen Mittwoch in Wevelinghoven: Opfer war eine 60-Jährige, die ihr Auto auf dem Marktplatz parkte. Der Gladbacher, der laut Polizei ohne festen Wohnsitz ist, bedrohte die Frau mit einem Teppichmesser, forderte die Herausgabe ihrer Bankkarte mitsamt PIN. Die Grevenbroicherin kam allen Forderungen nach und musste mit ansehen, wie der Täter anschließend mit ihrem Fahrzeug flüchtete. „Mit dem Audi A3 ist er sofort zu einer Bank gefahren, um einen größeren Geldbetrag abzuheben“, schildert Polizeisprecherin Daniela Dässel. Dabei wurde der Räuber von der Kamera des Geldautomaten erfasst.
Während die Ermittlungen der Kreispolizei liefen, schlug der 55-Jährige am Freitag an der Kurfürstenstraße in Krefeld erneut zu. Sein Opfer war diesmal eine 59-Jährige aus Meerbusch. Der Täter bedrohte die Frau auch in diesem Fall mit einem Teppichmesser. Er zwang sie, ihren Audi Q3 zum Elfrather See zu fahren, einem Naherholungsgebiet im Nordosten der Stadt Krefeld. Dort angekommen, musste die Meerbuscherin ihr Handy, ihre Kreditkarte und das Geld aushändigen, das sie im Portemonnaie hatte. Danach flüchtete er mit ihrem Fahrzeug.
Der Täter kehrte zum
ersten Tatort zurück
Die Krefelder Polizei schrieb den Audi Q3 zur Fahndung aus, wenige Stunden später fiel das Auto in Wevelinghoven einer Streife der Grevenbroicher Wache auf. „Die Kollegen haben vergeblich versucht, das Fahrzeug zu stoppen. Daraufhin entwickelte sich eine kurze Verfolgungsfahrt“, berichtet Daniela Dässel. Die Jagd endete kurioserweise auf dem Markplatz, also dort, wo sich am Mittwochmittag die erste Tat ereignete. Der Gladbacher hatte sich auf dem großen Parkplatz festgefahren. Beim Versuch zu entkommen, rammte er zwar einen Streifenwagen, kam aber nicht weiter. Ein zweites Polizeiauto blockierte daraufhin die Fahrertür des Q3, um zu verhindern, dass der Täter zu Fuß flüchtete. „Der Verdächtige konnte daraufhin festgenommen werden, er leistete keinen Widerstand“, berichtet Daniela Dässel.
Die Polizei hat mehrere Beweismittel sichergestellt. Darunter das Teppichmesser, mit dem der 55-Jährige die beiden Frauen bedroht hatte. „Zudem wurde ein T-Shirt mit auffälligem Motiv gefunden“, berichtet die Polizeisprecherin. Genau dieses Shirt habe der Mönchengladbacher getragen, als er am Mittwoch von der Überwachungskamera des Geldautomaten erfasst wurde.
„Auf die Autos hatte es der Räuber nach eigenen Angaben nicht abgesehen. In seinen Vernehmungen hat er angegeben, in finanziellen Nöten zu sein“, sagt Daniela Dässel. Er habe seiner Lebensgefährtin versprochen, mit ihr in Urlaub fahren zu wollen, hatte dafür aber kein Geld. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Mönchengladbach wurde der 55-Jährige einem Richter vorgeführt, der ihn in Untersuchungshaft schickte. Dort wartet er auf sein Strafverfahren wegen zweifachen Raubes und wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr.