Grundschulen in Grevenbroich Grevenbroich strukturiert Klassenräume für Offenen Ganztag um

Grevenbroich. · In rund fünf Jahren haben 75 Prozent aller Grundschüler einen Anspruch auf einen Betreuungsplatz im Offenen Ganztag.

Nach dem Unterricht sind viele Grundschüler in Grevenbroich auf die Offene Ganztagsbetreuung angewiesen. Die Tendenz ist weiter steigend.

Foto: dpa/Frank Molter

Die Stadt setzt auf neue Raumkonzepte für die Grundschulen. In Zusammenarbeit mit Experten möchte die Verwaltung Ideen für multifunktionale Räume entwickeln und schrittweise umsetzen. So soll künftig gewährleistet sein, dass die Nachfrage nach Plätzen in der Offenen Ganztagsbetreuung (OGS) bedient werden kann.

„Die Nachfrage nach OGS-Plätzen steigt immer weiter“, sagt Stadtsprecher Stephan Renner. Vor 17 Jahren, als die Betreuung startete, sei die Verwaltung davon ausgegangen, dass ein Viertel der Grundschüler einen Platz bekommen muss. Momentan nähmen schon 48 Prozent der Eltern einen OGS-Platz in Anspruch. Stadtweit stünden noch über 130 Kinder auf der Warteliste. Und das, obwohl seit dem laufenden Schuljahr alle Grundschulen den OGS-Betrieb aufgenommen haben – zuletzt die Einrichtung in Neuenhausen.

Die Situation verschärft sich weiter, wenn der neue Rechtsanspruch in Kraft tritt. Ab 2025 muss die Stadt einen OGS-Platz für 75 Prozent der Grundschüler gewährleisten. „Stand jetzt müssen 700 neue Plätze bereitgestellt werden, um die Quote zu erfüllen“, so Renner. Das sei eine große Herausforderung. Der neue Träger (seit 1. August), der Evangelische Verein für Jugend- und Familienhilfe, hätte bereits jetzt Probleme, geeignetes Personal zu finden. Und die Stadt brauche neue Ideen, wie sie ausreichend Räume zur Verfügung stellen kann.

Stadt erstellt Konzept für multifunktionale Klassenräume

Aufgrund der hohen Nachfrage an die Offenen Ganztagsbetreuung möchte die Stadt zukunftsorientierte und multifunktionale Raumkonzepte erstellen. Zum Beispiel soll ein Klassenraum auch für die Betreuung genutzt werden. „Das Ziel der Stadt ist, nicht für jede OGS-Betreuung neue Räume zu bauen“, sagt Renner. „Das schaffen wir auch gar nicht.“

Die Kosten wären zu hoch. Zudem gäbe es an vielen Schulstandorten nicht mehr genug Flächen für einen Ausbau. Mit dem Träger entwickelt die Stadt derzeit Lösungen. Dazu werden Fachplaner und Innenarchitekten angehört. Die Schulverwaltung steht  im stetigen Austausch mit anderen Kommunen.

Das erste multifunktionale Raumkonzept für die OGS in Grevenbroich ist für die Grundschule in Kapellen in Arbeit. Dort begutachtet ein Innenarchitekturbüro Neubau und Bestandsräume. Die Ergebnisse der Analyse sollen am 27. Mai im Schulausschuss präsentiert werden. Im Sommer 2021 sollen die Räume an der Grundschule in Kapellen bezugsfertig sein.

Ist die dort umgesetzte Lösung erfolgreich und kann der Bedarf an OGS-Plätzen gedeckt werden, so plant die Schulverwaltung, analog für andere Grundschulen neue Raumkonzepte erarbeiten zu lassen. Erforderliche Renovierungen seien von Schule zu Schule verschieden, erklärt Renner: „Für jeden Standort muss einzeln geguckt werden, wie die Raumkonstellation ist, was umsetzbar und was notwendig ist.“