In der ersten Wahlrunde erhielt er am Samstag 188 von 579 Stimmen – zu wenig. Und überhaupt: „NRW ist als größter Landesverband abgestraft worden“, denn nur drei Nominierte schafften im ersten Durchgang die Wahl, beklagt der SPD-Kreis-Chef. Aus Solidarität mit dem Bundestagsabgeordneten Oliver Kaczmarek, der schon dem Bundesvorstand angehörte, habe er auf den zweiten Wahlgang verzichtet. „Natürlich bin ich enttäuscht“, sagt Daniel Rinkert. „Aber wer von Solidarität spricht, sollte sie auch leben.“ Um des „großen Ganzen“ willen habe er den Rückzug angetreten – also „das getan, was für die Partei am besten ist“, sagt Rinkert.
Dabei hätte er womöglich im zweiten Wahlgang durchaus Chancen gehabt, da sich mehrere Landesverbände zuvor für eine Unterstützung ausgesprochen hatten. Doch: „Offensichtlich haben so einige Absprachen am Samstag nicht funktioniert“, meint der Grevenbroicher mit Blick auf nur fünf Beisitzer-Kandidaten, die den Sprung ins Präsidium geschafft haben. Spekulieren wolle er über das Ergebnis aber nicht. Zumindest hat der Grevenbroicher beim Parteitag in Berlin einen Eindruck hinterlassen. In einer Rede vor den Genossen bezog er Stellung zur GroKo-Halbzeitbilanz, bezeichnete die SPD als Partei, die gestalten wolle. „Das ist unsere Kern-DNA. Wir machen Politik nicht für wenige, sondern viele Menschen – und sind Garant dafür, dass Deutschland nicht in Waffen investiert, sondern in die Grundrente und den Strukturwandel.“
Am Montag beginnt für den 31-Jährigen wieder der kommunalpolitische Alltag in Grevenbroich. Heißt: Vorbereiten auf den Rat und das Verabschieden des Haushalts. wilp