SPD in Grevenbroich SPD: Wahl der Doppelspitze ungültig

Grevenbroich. · Wegen Formalitäten sind Philipp Bolz und Jürgen Linges nicht mehr im Amt. Daniel Rinkert übernimmt kommissarisch die Leitung des Grevenbroicher Stadtverbandes.

Die bisherige Partei-Doppelspitze (v.l.): Philipp Bolz und Jürgen Linges.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Überraschende Wende im SPD-Stadtverband: Fünf Monate nach den Neuwahlen hat Kreisvorsitzender Daniel Rinkert jetzt kommissarisch die Parteiführung in Grevenbroich übernommen. Die beiden im April gewählten Vorsitzenden Jürgen Linges (54) und Philipp Bolz (24) sind nicht mehr im Amt.

Grund für den Wechsel in der Führung sei kein interner Zwist, sagt Rinkert. Vielmehr gehe es um Formalitäten. Der SPD-Landesverband habe den Grevenbroicher Sozialdemokraten in diesen Tagen mitgeteilt, dass die Wahl einer Doppelspitze auf Stadtverbandsebene rechtlich noch nicht möglich sei. Die im Frühjahr erfolgte Wahl müsse damit für nichtig erklärt werden.

„Wir waren da etwas weiter als die Bundespartei“, meint Daniel Rinkert. „Unsere Doppelspitze sollte zwei Generationen repräsentieren, davon haben wir uns neue Impulse erhofft. Doch leider ist das gut Gemeinte zurzeit laut Satzung noch nicht möglich.“

Auf Wunsch von Bürgermeister Klaus Krützen hat Rinkert zum Wochenanfang kommissarisch den Vorsitz übernommen – und zwar befristet bis nach den Kommunalwahlen im September 2020. Dann soll die Führungsspitze des Stadtverbandes neu gewählt werden.

Daniel Rinkert leitete die Stadtpartei bereits von 2009 bis 2015. Die Aufgabe, die jetzt vor ihm liegt, wird die Organisation des Wahlkampfes sein. „Dabei werde ich auf Teamarbeit setzen“, sagt der Neurather. Der übrige Vorstand bleibe weiterhin im Amt – zudem hätten auch Linges und Bolz signalisiert, als Berater zur Verfügung zu stehen. Für Rinkert ist besonders wichtig: „Ich bin mit Leidenschaft Vorsitzender der Kreispartei, diese Aufgabe darf und wird darunter nicht
leiden.“

Zwar hätte die Grevenbroicher SPD kurzfristig eine neue Spitze wählen können – doch: „Darauf wurde bewusst verzichtet“, sagt Rinkert. „Wir sind mitten in den Wahlkampf-Vorbereitungen und müssen in den nächsten Wochen wichtige Entscheidungen treffen. Da macht es wenig Sinn, zusätzlich noch intern einen Wahlkampf auszurufen.“

Für Rinkert und sein Team gilt es nun, die Kandidaten für die Kommunalwahl aufzustellen. Zudem wird an einem Programm gearbeitet, das thematisch an den 25. Jahrestag der Landesgartenschau anknüpfen soll, an den 2020 in Grevenbroich erinnert wird. „Damit lassen sich viele Themen und neue Impulse verbinden – etwa die Mobilitätswende, der Klimaschutz, die Naherholung und der Strukturwandel in der Wirtschaft“, sagt Rinkert. Details will er noch nicht nennen.

Nicht zuletzt gilt es auch, einen Termin für die Nominierung des Bürgermeister-Kandidaten festzulegen. Für Daniel Rinkert steht fest, wer seinen Hut in den Ring werfen wird: „Ich werbe in der Partei dafür, dass wir mit Klaus Krützens erfolgreicher Arbeit weitermachen. Mit ihm hätten wir einen Grevenbroicher Bürgermeister, der erstmals nach 1994 in eine zweite Amtszeit gehen würde.“