Wirtschaft in Grevenbroich Stadt unterstützt Gloria Fahrzeugbau

Grevenbroich · Seit mehr als 270 Jahren ist das Unternehmen Gloria Fahrzeugbau im Gebiet des heutigen Rhein-Kreises und seit 1975 in Grevenbroich ansässig. Die Firma zur Herstellung von Spezialmaschinen will zukünftig weiter am Wirtschaftsstandort produzieren und wachsen – unterstützt wird sie dabei von der Stadtverwaltung.

Geschäftsführer Felix Bierewitz zeigte Bürgermeister Klaus Krützen (r.) und Wirtschaftsförder Heinrich Thiel die Produktionshalle.

Foto: Gloria Fahrzeugbau

Wenn ein Bürgermeister ein seit Jahrhunderten bestehendes Unternehmen besucht, hat das bereits eine gewisse Symbolwirkung – insbesondere, wenn es sich um eine Firma handelt, die bereits seit zehn Generationen als Familienunternehmen agiert, sich durch profitable, technische Spezialisierungen den Strukturwandel zunutze gemacht hat und somit Arbeitsplätze in der Stadt bereitstellt.

Der Grevenbroicher Bürgermeister Klaus Krützen (SPD) besuchte daher schon deshalb gerne die Büro- und Produktionshallen der Gloria Fahrzeugbau an der Nikolaus-Otto-Straße 7 im Industriegebiet Ost. Dort produziert das Unternehmen seit 1975 und hat sein Produktportfolio im Laufe der Jahre deutlich angepasst. So waren es vor einigen Jahren noch Ergänzungssysteme für Kirmes-Fahrattraktion und robuste Nutzfahrzeuge für den Anlagenbau in der Aluminiumindustrie, die einen Schwerpunkt darstellten.

Doch besonders Ersteres trete immer mehr in den Hintergrund. „Wir liefern heute Spezialsysteme für neue Märkte, die im Zuge des Strukturwandels der Region auf uns zukommen“, sagt Gloria-Geschäftsführer Felix Bierewitz. Nun fokussiere sich sein Unternehmen weitgehend auf „technische Lösungen unter anderem für die Wasserwirtschaft oder den Energiesektor“. So wolle man diese Märkte in der Region erfolgreich bedienen und somit die „RWE-Abhängigkeit ein wenig lockern“.

Neben Investitionen in moderne Fertigungstechnologien plant das Unternehmen überdies die Anschaffung eines neuen Laserschneiders für die Produktion von Spezialmaschinen, die unter anderem für den Aufbau von Netzinfrastrukturen und zur Transformation des Rheinischen Reviers genutzt werden können. „Unternehmen, die in Grevenbroich investieren und Arbeitsplätze sichern, sind für unsere Stadt von großer Bedeutung. Die enge Betreuung unserer ansässigen Betriebe ist daher ein wichtiger Bestandteil der Arbeit unserer Wirtschaftsförderung“, betonte Bürgermeister Klaus Krützen bei seinem Besuch.

Die Wirtschaftsförderung der Stadt Grevenbroich und die Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein unterstützten das Unternehmen bei der Beantragung von Strukturwandelfördermitteln in Form von Zukunftsgutscheinen für die geplanten Projekte des Unternehmens. Stellvertretend für diese Unterstützung seitens der Stadt steht das sich bereits im Bau befindliche neue Bürogebäude, das Ende Mai fertiggestellt werden soll. „Der Bürgermeister hat uns aktiv unterstützt und sich für eine zügige Genehmigung eingesetzt“, erklärt Felix Bierewitz. „Das gibt uns die Möglichkeit, unsere Kapazitäten zu erweitern und unsere Innovationskraft weiter zu stärken.“ Die Planungen für eine weitere Produktionshalle auf dem Firmengelände laufen bereits.

Bürgermeister Klaus Krützen zeigte sich beeindruckt von der Strategie des Unternehmens: „Die aktive Gestaltung des Strukturwandels ist eine große Herausforderung – aber auch eine Chance für Unternehmen, neue Geschäftsfelder zu erschließen. Gloria Fahrzeugbau geht diesen Weg entschlossen und zeigt, wie man mit Innovationskraft und Weitblick die eigene Zukunft sichern kann.“

Und diese Zukunft soll standortmäßig auch weiterhin in Grevenbroich liegen. „Wir können uns nun am Standort weiterhin sauber entfalten“, sagt Bierewitz. „Wir sind der Stadt dankbar, dass sie uns im Genehmigungsprozess und bei der Erweiterung unserer Kapazitäten unterstützt hat. Hätten die Genehmigungen nicht erteilt werden können, hätten wir überlegen müssen, ob wir den Standort Grevenbroich verlassen müssen.“

Dieser Weggang wäre für die Kommune dann wohl nicht nur ein ökonomischer, sondern auch ein historischer Verlust gewesen. Schließlich können die Anfänge des Unternehmens laut Bierewitz bis in das Jahr 1685 zurückverfolgt werden. „Damals war es eine kleine Dorfschmiede in Gefrath“, sagt Bierewitz.