Supermärkte in Grevenbroich Einkaufen bis Mitternacht bald möglich?
Grevenbroich · Supermarkt in Meerbusch öffnet bis 24 Uhr. Grevenbroicher Händler sind skeptisch.
(PS) Ab dem 25. März wird der Rewe-Markt am Hessenweg in Meerbusch seine Pforten bis 24 Uhr öffnen. Damit ist der Supermarkt ein Vorreiter im Rhein-Kreis Neuss. Was verspricht sich der Inhaber davon? Und wäre so etwas auch in Grevenbroich denkbar?
Der Inhaber des Rewe-Marktes, David Hegemann, ist überzeugt, dass die Änderung der Öffnungszeiten erfolgreich sein wird. „Es gibt viele Menschen, die im Schichtdienst arbeiten, die bis 22 Uhr oder länger arbeiten. Für die will ich da sein“, sagt Hegemann. Bisher hat der Markt von 7 bis 21.30 Uhr geöffnet. Verlängern sich nun auch die Arbeitszeiten der Mitarbeiter? „Nein, ich werde fünf neue Mitarbeiter einstellen, die nur in Schichten von 20 bis 0 Uhr arbeiten werden“, sagt der 40-Jährige. Damit will der Supermarkt-Chef Menschen ansprechen, die gern abends arbeiten oder sich etwas dazuverdienen wollen.
Die Arbeitszeiten der anderen Mitarbeiter sollen sich auf 20 Uhr verkürzen. „So kann ich neue Arbeitsplätze schaffen und meine bestehenden Mitarbeiter haben sogar mehr Freizeit als vorher“, sagt Hegemann. Er glaubt, dass er Mehrkosten mit dem Umsatz einfach kompensieren kann. Trotz allem würde ein Risiko bestehen, das er Jobanwärtern auch kommuniziert habe. „Die Interessenten wissen, dass es sich um eine Testphase von drei Monaten handelt“, sagt Hegemann. Das Feedback der Kunden sei zweigeteilt: „Viele meinen, dass sich das gar nicht lohnen würde. Andere finden es gut.“
Ähnlich sieht das die Kundschaft bei Edeka Rath in Grevenbroich. „Wir haben vor einem Jahr unsere Öffnungszeiten verkürzt, von 22 auf 21 Uhr. Das kam bei den Kunden überwiegend positiv an“, sagt Inhaber Sander Rath. Öffnungszeiten bis Mitternacht seien dort aktuell kein Thema. „Wir haben jetzt schon Personalmangel und ich kann meinen Mitarbeitern nicht noch längere Arbeitszeiten zumuten.“ Auch finanziell würde sich das aus Raths Sicht nicht lohnen. „Unser Supermarkt ist 3000 Quadratmeter groß und wir haben jetzt schon immense Energiekosten“, sagt er. Auch im Sinne der Nachhaltigkeit sei das für ihn nicht vertretbar.
Skeptisch äußert sich auch Stephan Mayer, Marktleiter der Rewe-Filiale in Wevelinghoven: „Längere Öffnungszeiten würden sich wegen der höheren Energie- und Personalkosten nicht lohnen.“ Zudem würde es aus seiner Sicht im ländlichen Raum keinen Sinn ergeben, noch länger geöffnet zu haben. „Wir haben ja schon bis 22 Uhr geöffnet“, sagt der Filialleiter.
Theo Fausten, Inhaber des Edeka-Marktes in Neukirchen, sagt: „Die längeren Öffnungszeiten sind auf dem Land nicht sinnvoll und es hängen zu viele Kosten dran.“ Er möchte weiter bei seinen Öffnungszeiten von 7 bis 21 Uhr bleiben.