Messungen des Landesumweltamtes Feinstaubbelastung durch Tagebau sinkt
Grevenbroich. · Aktuelle Messwerte zeigen, dass die Luftqualität in Grevenbroich besser geworden ist.
Die Luft in der Stadt ist deutlich besser. Das zeigen die Daten der Messstation des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) an der St. Leonhard-Straße in Gindorf – ganz in der Nähe der Tagebau-Zentrale. Dort werden Schadstoffe in der Luft automatisiert gemessen.
Der positive Trend zeigt sich an zwei Punkten: Zum einen ist der Jahresmittelwert der Feinstaubbelastung, die an der Messstation registriert wird, deutlich geringer als früher. Für 2019 lag er bei 21 Mikrogramm pro Kubikmeter – und damit geringer als in den beiden Vorjahren und zu Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2006. Zu diesem Zeitpunkt wurden über 30 Mikrogramm gemessen. Zum anderen wird der Grenzwert der Tagesmittelwerte bei weitem nicht mehr so häufig überschritten. Von 2014 bis 2019 war der Wert nur jeweils an 20 Tagen höher als vorgesehen, 2016 nur sieben Mal.
Zuvor sah die Situation schlechter aus: Es konnten teilweise 40 Überschreitungen festgestellt werden. 2006 wurden an der Messstelle in Gindorf 46 Überschreitungen festgestellt. Die heutigen, guten Messwerte sind ein Verdienst des seit April 2009 aktiven Luftreinhalteplans. Und der positive Trend scheint sich nach aktuellen und validierten Daten von RWE auch für das laufende Jahr zu wiederholen: Bis zum 29. Februar lag der Jahresmittelwert bei 16 Mikrogramm pro Kubikmeter, Überschreitungen der erlaubten Tagesmittelwerte wurden noch nicht festgestellt.
Für RWE ist die Staubbekämpfung eine Daueraufgabe
Die aktuellen Zahlen liest man auch beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) gerne. „Wir haben dafür gesorgt, dass Gegenmaßnahmen verbindlich werden“, sagt Dirk Jansen, Pressesprecher des BUND in NRW, angesichts der verbesserten Feinstaubbelastung in Grevenbroich. „Und die zeigen Wirkung.“ RWE hat in den vergangenen Jahren bereits zahlreiche Maßnahmen ergriffen. Das Thema Staubbekämpfung sei eine Daueraufgabe, sagt RWE-Sprecher Guido Steffen: „Wir müssen immer am Ball bleiben.“
Große, offenliegende Flächen, von denen bei trockenem Wetter Staub rausgeweht wird, werden mit Kompost abgedeckt oder begrünt. 2019 kamen zudem 1,6 Millionen Kubikmeter Brunnenwasser zum Einsatz, um den Tagebau etwa beregnen zu lassen und so den Staub am Boden zu halten. Auch Förderbänder und Schaufelradbagger werden mit speziellen Wasserdüsen behandelt. RWE setzt auf viele weitere Maßnahmen, darunter eine Kehrmaschine, die den ganzen Tag den Dreck von asphaltierten Wegen fegt, oder eine Salzlösung, mit der Fahrwege aus losem Material befeuchtet werden, damit der Staub am Boden gebunden wird. Mit der Messstelle in Gindorf überprüft das LANUV dann, ob die durchgeführten Maßnahmen zur Entstaubung erfolgreich waren.