Bürgermeister Moormann hört 2015 auf
Franz-Josef Moormann wird nicht für eine neue Amtszeit kandidieren.
Kaarst. Kaarst bekommt einen neuen Bürgermeister. Franz-Josef Moormann tritt im kommenden Jahr nicht erneut zur Wiederwahl für den Posten des Rathaus-Chefs an. Seine Amtszeit endet somit am 20. Oktober 2015. Das hat der 62-Jährige Freitagmorgen seiner Partei — der CDU —, den Mitarbeitern im Rathaus und der Öffentlichkeit mitgeteilt. Die Entscheidung begründet Moormann mit ausschließlich privaten Gründen.
„Ich werde dann 63 Jahre alt sein und möchte meinen Lebensrhythmus ändern“, sagt der Vorster, der in Düsseldorf geboren wurde und als Neunjähriger mit seiner Familie nach Kaarst zog. „Mein Beruf nimmt bisher für meine Familie, meine Ehefrau Maria und mich einen außerordentlich hohen Stellenwert ein. Ich möchte die Prioritäten für meine Zukunft so setzen, dass ich Freiraum gewinne und mich meiner Familie und meinen persönlichen Anliegen widmen kann.“
Die seit der Kommunalwahl im Mai veränderten Mehrheitsverhältnisse im Kaarster Stadtrat, betont Moormann, hätten mit seinem Entschluss nichts zu tun. Vielmehr sehe er diese als Herausforderung und Chance für alle politischen Kräfte. „Kaarst“, sagt der Rathaus- und Stadtratschef, „ist eine Stadt mit vielfältigen Potenzialen — diese gilt es zu gestalten.“
16 Jahre als hauptamtlicher Bürgermeister werden hinter Franz-Josef Moormann liegen, wenn er im Oktober kommenden Jahres sein Amt abgibt. „Wer mich kennt, weiß, dass ich wichtige Entscheidungen sehr wohl überlege — auch, was den Zeitpunkt betrifft“, sagt der Volljurist, der zu Beginn seiner Karriere im Landesumweltministerium arbeitete, es bis zum Ministerialrat brachte und diese Position dann aufgab, um Wahlbeamter zu werden, in seiner Heimat- und Herzensstadt. 60,1 Prozent der Kaarster wählten Moormann im Jahr 2009 zum zweiten Mal wieder. Die Stimmen kamen aus mehreren politischen Lagern, die CDU erreichte 47,3 Prozent. „Ich werde auch weiterhin gern und mit Freude das Bürgermeisteramt bis zum Oktober 2015 ausfüllen, so wie es die Menschen von mir kennen“, sagt der 62-Jährige. Um Verständnis bittet er Freunde, Bekannte, Bürger und führende CDU-Mitglieder, die ihn immer wieder um eine erneute Kandidatur gebeten hätten.
CDU-Stadtverbandschef Lars Christoph reagierte Freitag gefasst auf die Nachricht, die ihn am Morgen erreicht hatte. „Politisch wie persönlich hätte ich es am liebesten gesehen, wenn Franz-Josef Moormann noch einmal zur Wahl angetreten wäre“, sagt er. „Die persönliche Entscheidung, mehr Zeit für Familie und private Lebensführung haben zu wollen, ist allerdings nachvollziehbar und vollkommen zu respektieren.“
Ob er sich selber auf eine Kandidatur für das Bürgermeisteramt bewerbe wird, lässt Christoph offen. „Das habe ich noch nicht entschieden“, sagt er. In seiner turnusmäßigen Sitzung am kommenden Dienstag werde sich der Parteivorstand mit dem Zeitplan und weiteren Verfahren zur Aufstellung eines Bürgermeisterkandidaten befassen. „Die Mitglieder der CDU werden am Ende entscheiden, welches personelle Angebot die CDU für die Nachfolge von Franz-Josef Moormann unterbreiten wird“, so der Parteichef.