Denkmal in Büttgen Das Ausflusgziel Braunsmühle lebt weiter

Büttgen · Die historische Braunsmühle in Büttgen ist ein Kleinod und eine Sehenswürdigkeit. Der Vertrag mit den Eigentümern wird nun zum symbolischen Preis um sieben Jahre verlängert. Alle Probleme sind trotzdem nicht gelöst.

Die Zukunft der Braunsmühle als Kulturstätte ist vorerst gesichert.

Foto: Melanie Zanin (MZ)

(keld) Seine Erleichterung ist durch das Telefon zu hören: „Alle Probleme haben sich in Luft aufgelöst“, sagt Rolf Toepel. Er ist Vorstandsmitglied der Fördergemeinschaft BraunsMühle Büttgen e.V. und für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Vor der Jahreshauptversammlung am 7. Dezember war vollkommen unklar, wie es mit dem beliebten Kleinod weitergehen könnte, das seit 1984 einen Platz auf der Denkmalliste der Stadt Kaarst besitzt und mit Hilfe des im Jahr 2000 gegründeten Fördervereins und zahlreicher Sponsoren seit 2004 umfassend restauriert ist.

Nun sollte der Pachtvertrag mit den Eigentümern 2024 auslaufen. Einem Kaufangebot des Vereins oder einer Verlängerung der monatlichen Pacht begegneten die Eigentümer mit horrenden finanziellen Forderungen, so dass die Auflösung des Vereins zur Debatte stand. Hinzu kommt das hohe Durchschnittsalter der Vereinsmitglieder von 75 Jahren: „Viele sind ja seit 23 Jahren und damit von Anfang an dabei“, so Rolf Toepel. Doch plötzlich wendete sich das Blatt: Auf der Jahreshauptversammlung berichtete der Vereinsvorsitzende Ansgar Leitze, dass die beiden Eigentümer, die auch anwesend waren, kurzfristig einlenkten und die Pachtzahlung weiterhin einen Euro pro Jahr beträgt. Der Vertrag wird um sieben Jahre verlängert. Trotz großer Erleichterung bei allen Beteiligten sucht der Verein dringend neue Mitglieder für die Vorstandsarbeit, die Organisation des beliebten Mühlencafés von April bis Oktober und für Führungen.

Als Pressewart der Interessengemeinschaft (IG) Büttgen berichtete Toepel auch über deren Jahreshauptversammlung. Die IG organisiert jährlich fünf erfolgreiche Veranstaltungen und greift dabei auf ein großes Netzwerk örtlicher Handwerker, Dienstleister und Händler zurück. Die Neuwahlen der Vorstandsmitglieder bereiteten zunächst jedoch Sorgen. Peter Wellen als erster und Sebastian Obhues als zweiter Vorsitzender hatten schon im Vorfeld erklärt, für eine Wiederwahl nicht zur Verfügung zu stehen.

Um jedoch die Arbeit nicht stocken zu lassen und auch um jüngere Mitglieder einzuarbeiten, kam die Versammlung zu folgendem Ergebnis: Peter Wellen bleibt für zwei Jahre erster Vorsitzender, die frühere Kassiererin Birgit Toepel arbeitet ihm zu und übernimmt alle administrativen Aufgaben. Deshalb befindet sich der Vereinssitz jetzt auch an der Hein-Minkenberg-Straße 9 in Büttgen. Nina Jäger zeichnet ab 2024 als Kassiererin verantwortlich. Regina Gaspers wurde in ihrem Amt als Schriftführerin bestätigt. Offen blieb, wer künftig als zweiter Vorsitzender des Vereins agiert. Hier soll möglichst jemand aus der Handwerkerschaft gewonnen werden.