Kaarster Künstlerin Brigitte Splettstößer schließt ihre Galerie

Kaarst · Es sei keine einfache Entscheidung gewesen, erklärt die 73-Jährige. Kunst bleibe ihre große Leidenschaft.

Brigitte Splettstößer, hier bei einer Ausstellung aus dem Jahr 2011, gibt ihr Atelier auf.

Foto: Jazyk, Hans (jaz)

(barni) Die Galerie Splettstößer im Alten Rathaus ist dauerhaft geschlossen. Die Entscheidung ist Brigitte Splettstößer nicht leicht gefallen. Sie zieht eine positive Bilanz und möchte auch künftig mit Künstlerinnen und Künstlern zu tun haben, in welcher Form auch immer.

Die letzten Jahre waren nicht einfach. Da waren die Pandemie und später die Baustelle direkt vor der Tür. Keiner dieser Gründe sei für sich allein ausschlaggebend gewesen, die Galerie jetzt aufzugeben, die es immerhin seit August 2006 gab. Der Umgang mit Kunstschaffenden hat Brigitte Splettstößer immer sehr viel Freude bereitet. Umgekehrt waren die Ausstellungseröffnungen immer auch ein Treffpunkt für Kunstinteressierte nicht nur aus Kaarst, eine Plattform für intellektuellen Austausch, etwas, worauf man sich freuen konnte. Worauf die 73-Jährige Wert legt: „Ich habe als professionelle Galeristin gearbeitet, in Räumen, die ausschließlich für Ausstellungszwecke genutzt wurden. Und ich gehörte dem Bundesverband der deutschen Galeristen an.“ Und sie erklärte Folgendes: „Dort kann man nur Mitglied sein, wenn man bestimmte Bedingungen erfüllt, zum Beispiel in Bezug auf Ausstellungsfrequenz und Öffnungszeiten.“ Alles andere als überraschend: „Die Künstlerinnen und Künstler waren nicht begeistert, hatten aber Verständnis.“

Viele sind ihr durch die jahrelangen Kontakte mehr oder weniger stark ans Herz gewachsen wie Jon Thor Gislason, Michael Falkenstein, Anne Kolvenbach, die Wiegands, Irmel und Felix Droese und etliche andere. Mitunter hatte man den Eindruck, dass Kaarster Künstler zu kurz kamen. Brigitte Splettstößer erklärte hierzu: „Ich habe auch Kaarster Künstler wie Ursula Ringes-Schages und Ada Blochwitz ausgestellt. Aber grundsätzlich war es so, dass Kaarster Künstler ihre Ausstellungsmöglichkeiten hatten wie die Jahresausstellung in der Städtischen Galerie im Rathaus Büttgen.“ Jeder, der sie kennt, weiß, dass sie neben der Kunst eine andere große Leidenschaft hat, nämlich die Philosophie. Deshalb wurde ihre Galerie auch immer mal wieder zweckentfremdet zu einem intellektuellen Austausch auf hohem Niveau. Zu ihren Hobbys gehört auch das Erlernen der italienischen Sprache.

Die Kunst wird auch weiterhin eine große Leidenschaft bleiben, auch ohne eigene Galerie. „Ich bin schon gefragt worden, ob ich für Künstlerinnen und Künstler Einführungsreden halten möchte“, erklärt Splettstößer. Und sie kann sich gut vorstellen, als Kuratorin aktiv zu werden.