Verein „Kultur ohne Grenzen“ in Kaarst Achenbach plant Skulpturenpark

Kaarst. · Im August soll es losgehen: Dann hat der frühere Kunstberater Helge Achenbach den Start seines neuen Projekts geplant. Im „Park der Sinne“ sollen jährlich fünf bis sieben Skulpturen entstehen. Zehn Künstler sind bereits dabei.

 Helge Achenbach steht im „Tomorrowland“ – eine Arbeit des Künstlers Jems Robert Koko Bi von der Elfenbeinküste.

Helge Achenbach steht im „Tomorrowland“ – eine Arbeit des Künstlers Jems Robert Koko Bi von der Elfenbeinküste.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Kunstberater Helge Achenbach hat in Kaarst ein neues zu Hause gefunden. Seit knapp drei Jahren ist er fast täglich auf einem Hof im Tönisfeld anzutreffen. Dort hat er den Verein „Culture without borders“ („Kultur ohne Grenzen“) initiiert. Und mit diesem Verein plant Achenbach für den kommenden Sommer ein großes Projekt: Den „Park der Sinne“. Die Idee: Das Gelände um den Hof im Kaarster Norden an der Stadtgrenze zu Meerbusch soll zu einem großen Skulpturenpark umgebaut werden. Bis der Bagger das komplette Gelände ausgebuddelt hat, dauert es rund drei Jahre, dennoch hat Achenbach den Startpunkt auf August 2021 festgesetzt. Vom 20. bis zum 22. August findet auf dem Hof die Sommerausstellung und das Symposium für den „Park der Sinne“ statt. Dafür hat Achenbach bereits zehn internationale Künstler eingeladen. Die ersten Skulpturen sollen dann ein Jahr später fertiggestellt sein. Achenbach plant mit rund fünf bis sieben Arbeiten pro Jahr. „Wir brauchen mindestens 100 Skulpturen auf dem Gelände, das Projekt dauert also mindestens 15 Jahre“, sagt er.

Hoffnung auf Erhalt
von EU-Fördergeldern

Unterstützung erhält der Verein dabei von anerkannten internationalen Landschaftsarchitekten und Bildhauern, die Vorschläge für neue oder renaturierte Flächen erarbeiten. Für diese Flächen werden dann jedes Jahr Künstler eingeladen, die die entsprechenden Objekte erschaffen sollen. Während sie auf dem Hof arbeiten, sollen die Künstler auch dort wohnen. „Die Resonanz ist bisher beeindruckend. Die Verantwortlichen der Stadt und die Unternehmen stehen dem Projekt sehr positiv gegenüber“, sagt Achenbach. Er habe das Gefühl, dass der „Park der Sinne“ eine große Chance ist, ein Ergänzungsangebot für die Insel Hombroich oder Schloss Dyck in der Region zu schaffen. Als Vorbild dient ein Projekt aus Frankreich, bei dem sich vor 23 Jahren sechs Dörfer zusammengeschlossen hatten und unter Leitung von Pascal Yonet, Mitglied im Kuratoren-Team des „Parks der Sinne“, gemeinsam einen Skulpturenpark mit mittlerweile rund 140 Objekten erschaffen haben. Finanziert werden soll das Projekt allein durch Fördergelder, da der Verein nicht kommerziell ist. Achenbach hofft, auch EU-Fördergelder zu bekommen, doch dafür muss der Verein bestimmte Konditionen erfüllen. Unter anderem muss das Projekt einen europäischen Aspekt haben.

„Das wird die Kunst sein, das hinzubekommen“, ist Achenbach jedoch optimistisch. „Wir müssen hier langfristig strategisch arbeiten. Das ist das einzige, was funktioniert“, sagt er. Gleichzeitig will er die Kindergärten, die Schulen, die Handwerker, die Bürger und die Politik mit einbeziehen. „Das Projekt kann nur funktionieren, wenn es auf mehrere Schultern verteilt wird“, sagt der 68-Jährige, dem das Thema Natur und Kunst wichtig ist. Genau das wird mit dem „Park der Sinne“ abgedeckt.

Achenbach erklärt, dass die Kunstobjekte in diesem Skulpturenpark etwas mit den Menschen zu tun haben. „Man wird Skulpturen haben, die man erfühlen kann, man kann barfuß über Steine durch ein Wasserbecken laufen können. Wir werden Pflanzen leben lassen“, kündigt Achenbach an. Zugleich sollen auf dem Hof eine Ausstellungshalle, Künstlerateliers und ein Kulturcafé mit angeschlossenem Biergarten entstehen. Die Stadt Kaarst unterstützt das geplante Projekt. Bürgermeisterin Ursula Baum hat den städtischen Kulturmanager Dieter Güsgen darum gebeten, Helge Achenbach in die nächste Sitzung des Kulturausschusses einzuladen, wo er sein Projekt vorstellen soll.