Mitgliederversammlung in Vorst Kreisheimatbund verleiht Heimatpreis an jungen Verein
Vorst · Der Kreisheimatbund Rhein-Kreis Neuss ist nach 18 Jahren zu einer Jahreshauptversammlung auf den Tuppenhof in Vorst zurückgekehrt. Dort wurde der Heimatpreis verliehen.
(keld) Bei der Jahreshauptversammlung des Kreisheimatbundes Rhein-Kreis-Neuss im Tuppenhof konnte sich ein noch junger Verein über den Heimatpreis freuen: Jörn Esposito und Stefan Rosellen nahmen für ihren 2018 gegründeten Verein „Luftschutzanlagen Rhein-Kreis-Neuss“ eine Urkunde und einen Pokal aus den Händen von Landrat Hans-Jürgen Petrauschke entgegen und zeigten sich sichtlich erfreut.
Petrauschke ordnete den Einsatz der jungen Männer als Pionierarbeit ein, denn bis zur Gründung hätte sich niemand vorher mit diesen Anlagen im Rhein-Kreis befasst. Angesichts erneut aufflammender Kriege sei das Thema leider wieder sehr aktuell, so der Landrat. Ein echtes Geschichtsprojekt, das es sich zum Ziel gesetzt habe, Luftschutzanlagen umfassend zu dokumentieren, für Bürger zugänglich zu machen und Projekte zum Thema Luftschutz zu betreuen. Außerdem werden Archivmaterial erfasst und Zeitzeugen befragt. Diese „hautnahe Vermittlung von Geschichte“ soll durch die Verleihung des Heimatpreises besonders gewürdigt werden.
Zuvor hatte Nina Lennhof als stellvertretende Bürgermeisterin die Grüße der Stadt Kaarst überbracht und freute sich, dass der 1989 gegründete Kreisheimatbund die Heimat als kulturelles Erbe weiter pflegt und sich mit dem Jahresmotto „Krisen, Wandel, Chancen“ auch den Herausforderungen der Zukunft stellt. Norbert Kallen als Vorsitzender des „Museumsfördervereins Kaarst“ war froh, dass die Versammlung nach 18 Jahren wieder im Tuppenhof, der „Perle des Niederrheins“, Station gemacht hatte. Präsidentin Beate Pricking verriet Kallen, dass das Gartenfest des Vereins im kommenden Jahr im Tuppenhof stattfinden wird.
Zuvor hatte Reinhold Mohr, Vizepräsident des Kreisheimatbundes, die historische Hofanlage des Tuppenhofs Interessierten bei einer Führung näher gebracht. Überraschende Ergebnisse gab es bei der Versammlung nicht: Helmut Thoenessen wurde einstimmig zum neuen Pressesprecher gewählt und der Antrag zur Herabsenkung des Beitrags für Einzelmitglieder auf null Euro ab Januar 2024 wurde angenommen. Die 25. Ausgabe des aktuellen Jahrbuchs (9 Euro) stellte Geschäftsführer Peter Ströher vor. Das knapp 300 Seiten umfassende Buch bewarb er mit „qualitativ guten Beiträgen“. Zudem enthält es zahlreiche Fotos, darunter ein markantes Titelbild des Umbaus von Schloss Dyck in den Jahren 1897 bis 1899. Frank Ahlert präsentierte die neu gestaltete Homepage. Im Hinblick auf 2024 sagte Reinhold Mohr, dass sich die Präsidentin und Vizepräsidenten nicht mehr zur Wahl stellen werden.