Polizei veröffentlicht Statistik Zwei neue Unfallschwerpunkte in Kaarst

Kaarst · In ihrer Unfallstatistik für das Jahr 2023 hat die Kreispolizeibehörde zwei neue Unfallschwerpunkte in Kaarst erkannt. Insgesamt gab es im Stadtgebiet 476 meldepflichtige Verkehrsunfälle – zwei weniger als im Jahr zuvor.

Einer der beiden neuen Unfallschwerpunkte wurde in Büttgen an der Kreuzung L381/L32 ermittelt.

Foto: Wolfgang Walter

Die Kreispolizeibehörde hat in der vergangenen Woche die Unfallstatistik für den Rhein-Kreis im Jahr 2023 veröffentlicht und dabei alle kreisangehörigen Städte einzeln betrachtet – so auch das Stadtgebiet Kaarst. Insgesamt gab es demnach im Kreisgebiet 12 636 Verkehrsunfälle – und damit 35 pro Tag. Weitere Zahlen: Fünf Menschen starben 2023 bei einem Unfall, 243 verletzten sich schwer und 1394 leicht.

Der Unfallschwerpunkt im Kreuzungsbereich Osterather Straße (L154)/Büdericher Straße (L30) im Kaarster Norden wurde bereits im Vorjahr beobachtet .

Foto: Stephan Seeger

Neben den Gesamtzahlen für den Rhein-Kreis gab die Kreispolizeibehörde auch die Unfallstatistiken für die einzelnen Kommunen bekannt. In Kaarst wurden 2023 insgesamt 476 meldepflichtige Verkehrsunfälle registriert, das waren zwei Unfälle weniger als 2022 mit 478 (minus 0,42 Prozent). Im Hinblick auf Unfälle mit Personenschaden sank die Zahl von 126 auf 109 (minus 13,49 Prozent). Den Höchstwert in den vergangenen neun Jahren gab es 2017 mit 480 Verkehrsunfällen. Im Jahr 2020 lag die Zahl mit 385 unter der 400-er Grenze – möglicherweise lag das auch an den Folgen der Corona-Pandemie, als der Verkehr durch den Lockdown und Homeoffice eingeschränkt war.

Auch am Kreisverkehr an der Maubisstraße gibt es regelmäßig kleinere Unfälle mit Beteiligung von Fußgängern oder Radfahrern.

Foto: Stephan Seeger

Die Zahl der bei den Unfällen verunglückten Personen sank im Vergleich zum Vorjahr (160) auf 129. Das sind 19,38 Prozent weniger Unfälle mit Personenschaden als 2022. Dementsprechend gab es auch weniger Leicht- und Schwerverletzte: Die Zahl der Leichtverletzten sank von 135 auf 107 (minus 20,74 Prozent), die der Schwerverletzten von 25 auf 22 (minus zwölf Prozent). Die Anzahl der bei Unfällen zu Tode gekommenen Personen blieb unverändert bei null. Seit 2015 hat es nur in drei Jahren ein Todesopfer gegeben: So starb 2018, 2019 und 2020 je eine Person bei einem Verkehrsunfall in Kaarst. Die wenigsten Verletzten gab es wieder einmal im Corona-Jahr 2020 (112).

Um einen Unfall gestiegen ist die Zahl der verunglückten Fahrrad- und Pedelecfahrer (von 49 auf 50, plus 2,04 Prozent). Die Anzahl der Verletzten bei dieser Art von Unfällen nahm dabei deutlich um 120 Prozent zu und ist von fünf auf elf gestiegen. Zum Vergleich: Im gesamten Rhein-Kreis ging die Zahl der verunglückten Rad- und Pedelecfahrer von 566 auf 543 zurück, allerdings gab es einen Unfall, bei dem ein Mensch getötet wurde. Laut Landrat Hans-Jürgen Petrauschke werde die Polizei im Rhein-Kreis „mit repressiven und präventiven Maßnahmen an einer weiteren Absenkung arbeiten“.

Zur Unfallstatistik gehört auch die Bestimmung von Unfallschwerpunkten. So werden Kreuzungen, Einmündungen und Strecken genannt, an denen binnen eines Jahres drei Verkehrsunfälle des gleichen Grundtyps (beispielsweise Einbiegen/Kreuzen) mit Personenschaden oder ein schwerwiegender Verkehrsunfall ereignen. Auch bei drei Unfällen innerhalb von drei Jahr ungleichen Grundtyps mit Getöteten oder Schwerverletzten sowie fünf Unfällen binnen drei Jahren ungleichen Grundtyps mit Personenschaden unter Beteiligung von Fußgängern oder Radfahrern spricht die Polizei von einem Unfallschwerpunkt.

In Kaarst gibt es vier Stellen, darunter sind zwei neue Unfallschwerpunkte. Zum einen die Kreuzung L381/L32 in Büttgen, die einerseits Richtung Büttgen und auf der anderen Seite Richtung Glehn führt. Auch auf die Kreuzung auf der Kaarster Straße (L154)/Nordkanalallee wurde ein neuer Unfallschwerpunkt beobachtet. Die Kreuzung in Holzbüttgen ist vor allem in den Stoßzeiten stark befahren.

Zu den beiden neuen gesellen sich zwei altbekannte Unfallschwerpunkte: die Kreuzung Osterather Straße (L154)/Büdericher Straße (L30) im Kaarster Norden einerseits, zum anderen der Kreisverkehr Maubisstraße/Alte Heerstraße/Girmes-Kreuz-Straße/Lange Hecke. Dort kommt es immer wieder zu kleineren Unfällen mit Fahrradfahrern, die über oder durch den Kreisverkehr fahren.

Im Jahr 2019 hatte die Polizei im Kreisverkehr zuletzt eine große Kontrollaktion durchgeführt, damals war er noch kein Unfallschwerpunkt – stand aber schon kurz davor, einer zu werden.