Karneval in Kaarst Rosenmontagszug in Büttgen ist weiter gesichert

Büttgen · Bei den Haushaltsberatungen strich die Stadtverwaltung den Zuschuss für den Rosenmontagszug in Büttgen komplett. In den Jahren 2025 und 2026 kann der Zug trotzdem ziehen – dank einer Förderung der Sparkassen-Stiftung. Trotzdem werden weitere Sponsoren gesucht.

Beim Rosenmontagszug in Büttgen, hier im Jahr 2023, sind immer angemietete und umdekorierte Wagen aus Neuss im Einsatz.

Foto: Wolfgang Walter

Der Rosenmontagszug in Büttgen wird am 3. März 2025 wieder durch die Büttger Straßen ziehen. Auch wenn die Stadt Kaarst im Zuge ihrer Haushaltsberatungen den sonst üblichen Zuschuss für die veranstaltende Karnevalsgesellschaft 5 Aape in Höhe von 4400 Euro komplett gestrichen hat. Der Karnevalsverein war damit vor ein Riesenproblem gestellt. Denn mit 20 Mitgliedern, davon nur acht bis zehn Aktive, ist die Karnevalsgesellschaft ein kleiner Verein und wäre mit diesen Kosten überfordert. „Leider ist das so“, kommentiert Peter Duksch, zweiter Vorsitzender und Zugorganisator, den Wegfall der Mittel. Aber er fügt hinzu: Der Zug sei ein Highlight für ganz Kaarst. Dass sich die Stadt zurückgezogen habe, müsse alle Freunde der närrischen Session betrüben. Es sei unverständlich, dass die Mittel von der Stadt komplett gestrichen wurden.

Doch der Büttger Karnevalsverein hat schnell einen Ersatz für die wegfallenden städtischen Mittel gefunden: Er hat auf Vorschlag von Bürgermeisterin Ursula Baum einen Antrag an die Sparkassenstiftung gestellt - und das hat dann geklappt. Dadurch sind die Züge in den Jahren 2025 und 2026 gesichert.

Als Veranstalter des Rosenmontagszuges muss der Verein 5 Aape die Kosten für den Sicherheitsdienst, für mobile Toiletten am Zugweg und für die Straßenreinigung bezahlen. Dazu kommen Traktorfahrer und Wagenengel. Diese Kosten über die Gebühren für die Teilnehmer wieder reinzuholen, hätte nicht funktioniert. „Dann hätten wir mindestens das Dreifache an Gebühren verlangen müssen. Das wollten wir aber nicht. Wir sorgen seit 44 Jahren für ein familienfreundliches Ereignis“, so Duksch. Darauf ist der Verein stolz und darauf will er auch nicht verzichten: „Jeder soll mit Familie und Kindern mitgehen können.“

In diesem Frühjahr zogen 800 Teilnehmer über den 3,8 Kilometer langen Zugweg mit, meistens mit großen Fußgruppen von Vereinen wie dem VfR Büttgen oder den Sportfreunden Vorst. Aus den Sportvereinen nehmen gerade viele Jugendliche teil. Bisher liegen die Teilnahmegebühren bei sieben Euro für Erwachsene und drei Euro für Jugendliche. Das soll auch so bleiben. Das Wurfmaterial hat der Verein mittlerweile bestellt und wird es aus der Vereinskasse bezahlen.

Der Zug wird in der Region
immer bekannter

Doch Sponsoren seien immer willkommen. „In diesem Jahr war der Rosenmontagszug so gut besucht wie noch nie und wir freuen uns, dass er immer noch weiter über die Stadtgrenzen hinaus an Bekanntheit gewinnt“, schrieb Schriftführerin Melanie Wichmann an die Redaktion. „Damit es auch in Zukunft weiter ,Helau’ heißt, sind wir auf der Suche nach Gönnern, die uns mit Wurfmaterial unterstützen. Somit wären unsere Ausgaben für den Verein zumindest ein wenig kleiner.“

Seit gut 30 Jahren organisiert Peter Duksch den Zug in Büttgen. In puncto Sicherheit genügte es in den Anfangsjahren, „wenn der Dorfpolizist vorneweg marschierte und sich alle anderen anschlossen“, berichtet Duksch von früher. Straßensperren gab es nicht, heute müsse jede Ecke und jede Kreuzung extra gesichert werden. Dazu werden Fahrzeuge oder Anhänger quergestellt, damit niemand einfach so in den Zugweg fahren kann. Vom Lammertzhof habe man dabei mit Traktoren und Hängern geholfen. Dafür sei man allen Unterstützern dankbar. Auch DLRG und Freiwillige Feuerwehr will der Verein noch mal ansprechen und um Mithilfe bitten.

Doch der teuerste Punkt ist halt das Sicherheitskonzept. Eine Security sei mit 16 Leuten im Einsatz und riegele vier Straßenkreuzungen ab. Das seien bewährte Kräfte, die machten diesen Job bereits seit acht, neun Jahren und kennten sich aus. Die Absperrungen für den Zugweg stellten Mitarbeiter des Bauhofes auf. Bisher sei dies von der Stadt nicht in Rechnung gestellt worden. Dafür sei man auch sehr dankbar, weil sich sonst das gesamte Projekt Rosenmontagszug nicht mehr rentieren würde. Aber die Büttger Karnevalisten lassen sich nicht bange machen. Jahrelang hat der Rosenmontagszug stattfinden können – „und irgendwie wird das auch weiter klappen“.