Kultur in Kaarst Stiftung kreatives Alter zeichnet Tuppenhof-Künstlerin aus
Kaarst · Künstlerin Margarete Schopen-Richter, die die Ausstellungen im Tuppenhof mitbetreut, erhält in Zürich einen Preis.
(Red) Im August ging auf dem Tuppenhof die Jahresausstellung 2024 zu Ende, die unter dem Titel „Flickschuster und Repair-Cafés“ viel Beachtung fand. Die Schau war Teil der Reihe „Erdung“ des Museumsnetzwerkes Rhein-Maas, das Geschichte und Kultur im Wandel der Zeit sichern und sichtbar machen will. Im Tuppenhof wurde die Ausstellung zum 25-jährigen Jubiläum des „Museums für Bäuerliche Geschichte und Kultur“ konzipiert und organisiert von Britta Spies, seit 2006 Leiterin des Rheinischen Schützenmuseums in Neuss. In Zusammenarbeit mit Margarete Schopen-Richter, Künstlerin aus Grevenbroich, kuratierte sie diese Ausstellung im Tuppenhof-Museum.
Schopen-Richter macht aber nicht nur Kunst, sondern schreibt auch. So ist sie Autorin des Buches „Jömmich nee“, in dem es um eine Kindheit in den 1950er Jahren in Otzenrath in Jüchen geht, ihre Kindheit. Britta Spies fand den Inhalt des Buches und die darin gezeigten Installationen passend zur Ausstellung im Tuppenhof. Sie schlagen einen Bogen vom wertschätzenden, erhaltenden Umgang mit Dingen aus der Vergangenheit zum oft achtlosen Gebrauch heute und verliehen der Ausstellung Authentizität.
„Das Buch ist das Ergebnis der letzten 25 Jahre“, so die Autorin. Damals entschied sie, sich künstlerisch mit Dingen, die ihr ganzes Leben beeinflusst haben, auseinanderzusetzen. „Ich nahm mir die Freiheit, eine für mich sehr persönliche Entscheidung zu treffen, denn Zukunft braucht Erinnerung“. Am Anfang standen die als Kind erlebten Ereignisse und Erinnerungen an eine oft auch schmerzhaft empfundene Vergangenheit. Fragmente einer Kindheit in Otzenrath, einem Ort, der dem Tagebau Garzweiler zum Opfer fiel und heute so nicht mehr vorhanden ist, „da er dem Erdboden gleichgemacht wurde“. Margarete Schopen-Richter ist eine „Sammelnde und Bewahrende“. Sie rettete nicht nur ihre Erinnerungen sondern auch Gegenstände aus ihrem Elternhaus und Nachbarhäusern, bevor sie verschwunden waren. Vieles davon wurde in der Ausstellung präsentiert, und es entstand ein sehr persönliches, bewegendes Zeitzeugnis. „Beim Lesen des Buches und beim Betrachten der Ausstellung wird jeder unweigerlich auch mit seiner eigenen Geschichte konfrontiert“, so die Künstlerin. Jetzt ist ihr Buch von der gemeinnützigen Stiftung „Kreatives Alter“ der Züricher Privatbank Vontobel AG ausgezeichnet worden. Die Stiftung honoriert seit 17 Jahren qualitativ gehaltvolle Werke aus den Bereichen Literatur, Wissenschaft, Musik und Theater. Die 73-jährige Margarete Schopen-Richter ist eine von zwölf Preisträgern des diesjährigen Wettbewerbs. Der Vorstand vom Tuppenhof und das Tuppenhof-Team gratulierten Margarete Schopen-Richter.