Nabu-Veranstaltung auf dem Tuppenhof in Vorst Seit 25 Jahren werden Pflanzen und Saatgut getauscht

Vorst · Tauschbörse auf dem Tuppenhof hat silbernes Jubiläum.

Monika Tan (l.) tauscht mit Annette Vorwerk Natternkopf gegen Glockenblume und Hornklee.

Foto: Georg Salzburg (salz)

„Das kleinste Insektenschutzgebiet ist der Garten“, sagt Monika Tan. Die Biologie-Lehrerin setzt sich seit 25 Jahren für Natur und Umwelt ein und gehört zu den Gründungsmitgliedern der Ortsgruppe Kaarst/Korschenbroich des Naturschutzbunds Deutschlands (Nabu). Und seit 25 Jahren gibt es auch die Pflanzen- und Saatgutbörse auf dem Tuppenhof, auch als Pflanzentauschbörse bekannt.

Im Jahreskalender der Hobbygärtner fest etabliert

Am vorigen Samstag hatten sich trotz unfreundlichen Wetters wieder zahlreiche Hobbygärtner eingefunden, um selbst gezogene Pflanzen zu tauschen, gegen eine Spende neue zu erwerben und vor allem wertvolle Tipps der Nabu-Mitglieder zu erhalten. „Eigentlich wollten wir vor 25 Jahren vor allem Kinder an die Natur heranführen“, erinnerte sich Monika Tan im Gespräch mit der Redaktion an die Anfänge.

Die daraus entstandene jährliche Pflanzentauschbörse, bei der jeder etwas aus seinem Garten mitbrachte, wurde dann sehr gut angenommen und etablierte sich fest im Jahreskalender der Gartenfreunde. Von Beginn an stand im Fokus, in den Gärten Pflanzen heimisch werden zu lassen, die in die Landschaft passen. Mittlerweile habe sich einiges verändert, so Monika Tan.

In den letzten fünf Jahren habe die Menge und Artenvielfalt an Insekten „wahnsinnig abgenommen“, beobachtet die Biologin. Als Ursachen gelten intensive Landwirtschaft, Klimakrise, Verstädterung, Flächenversiegelung und hoher Einsatz von Pestiziden. Der Lebensraum für Insekten schwindet: „Erst sind die Pflanzen weg, dann die Bienen und zuletzt die Vögel“, beschreibt Monika Tan eine verhängnisvolle Kettenreaktion. Um dem entgegenzuwirken, setzt der Nabu auf regionale Wildpflanzen, die Insekten anlocken. Damit jeder weiß, wie diese Pflanzen aussehen, die sich aus unscheinbaren Setzlingen entwickeln, informierte eine Tafel mit Porträts der blühenden Wildpflanzen. Ein Natur- oder Steingarten und auch ein Balkon mit entsprechender Bepflanzung können den Insekten wieder eine Heimat bieten.

Besucherin Erika ist aus Brüggen angereist, um an Pflanzen und Informationen zu gelangen: „Ich bin zum ersten Mal hier und es gefällt mir sehr gut“, sagte sie. Sie hat Ableger dreier Pflanzen mit den klingenden Namen Pimpernelle, Mädesüß und Rote Lichtnelke erworben und wird diese nützlichen Pflanzen in ihren Naturgarten setzen. Viele weitere Tipps für ihren Garten konnte sie mitnehmen.

Info Die Nabu-Ortsgruppe Kaarst-Korschenbroich feiert ihr 25-jähriges Jubiläum am 2. Juni ab 14.30 Uhr im Tuppenhof, Rottes 27. Es locken Aktionen für Kinder und Erlebnisführungen für Erwachsene.