Unternehmer fährt Bundesligisten Ohne ihn käme Fortuna nicht voran

Kaarst · Der Kaarster Unternehmer Frank Donell sorgt dafür, dass die Bundesligisten pünktlich sind.

. Der Mannschaftsbus des Bundesligisten Fortuna Düsseldorf ist frisch beschriftet und wurde am Montag beim Hauptsponsor Henkel vorgestellt. Kurz bevor sich Busfahrer Jens Minhorst auf den Weg macht, dürfen wir einsteigen und uns in dem Bus des Bundesligisten umschauen. Und gleich auf den ersten Blick merken wir: Das ist kein normaler Bus.

Insgesamt verfügt der Bus, den Fortuna Düsseldorf geleast hat, über 32 Sitzplätze. „Die Normalbestuhlung wäre in so einem Fahrzeug um die 60“, sagt Frank Donell, Geschäftsführer der Donell Gruppenreisen GmbH. Sein Unternehmen feiert in diesem Jahr 30. Geburtstag. Anfangs ist er oft mit dem Bus mitgefahren, mittlerweile springt er nur noch ein, wenn Not am Mann ist.

Jeder Spieler hat die Möglichkeit, seine Beine hochzulegen und zu relaxen. Zudem gibt es an jedem Sitzplatz Steckdosen und einen USB-Anschluss, über eine 360-Grad-Kamera hat der Fahrer immer alles im Blick, was um den Bus herum passiert. „Hier ist alles drin, was man braucht“, sagt der 53-Jährige. Donell hatte sich vor acht Jahren bei der Fortuna gemeldet und sich als Busunternehmen beworben. „Ich habe gesagt, dass ich Spaß daran hätte und dann haben sie mir den Zuschlag gegeben“, sagt Donell, der auch Fortuna-Fan ist.

Vor jedem Spiel schläft die Mannschaft zusammen im Hotel, bei Heimspielen meistens in Krefeld. Mit dem Bus wird sie dann im Hotel abgeholt und zum Stadion gefahren. Bei Auswärtsspielen läuft es teilweise anders: Wenn die Mannschaft fliegt, fährt der Bus leer in die Stadt, wo die jeweilige Partie ausgetragen wird. 105.000 Kilometer hat der Mannschaftsbus, der seit drei Jahren im Einsatz ist, bislang auf dem Tachometer. „Das ist für einen solchen Bus eigentlich nichts“, sagt Frank Donell. Seit 2004 ist Jens Minhorst einer von zwei Fahrern, die den Fortuna-Bus durch Deutschland bewegen und hat demnach schon (fast) alles gesehen, was Fußball-Deutschland hergibt. Von den Spielern bekommt er allerdings nur wenig mit. „Die meisten sind mit sich selbst beschäftigt und spielen an ihren Handys oder Laptops“, sagt der 49-Jährige, der seit 1998 Busfahrer ist; „Die Zeiten, in denen auf der Rückbank Skat gekloppt wurde, sind vorbei.“ Ob die Mannschaft ein Spiel gewonnen oder verloren hat, merkt man eigentlich nicht. „Es ist halt ein Job“, sagt Donell. Neun Trainer hat er in seiner Zeit als Kooperationspartner mit der Fortuna erlebt, und alle haben sich den gleichen Platz vorne rechts in der ersten Reihe ausgesucht. Daneben sitzt der Co-Trainer, auf der anderen Seite der Fitness-Coach und der Torwart-Trainer. Und dieser hat die „Macht“ über das „Heiligtum“ im Bus: Auf seinem Platz liegt die Fernbedienung für die vier Bildschirme, auf denen die Spieler während der Fahrten über eine Satelliten-Anlage Fußball gucken können. Und das auch intensiv tun. Und wenn das Signal mal gestört ist, werden die Spieler direkt nervös.

Zum Kennzeichen „D - F 95“ hat Frank Donell auch eine Anekdote parat. Dieses war damals von einem Fortuna-Fan belegt. Der ehemalige Präsident Peter Frymuth und der frühere Mannschaftskapitän und Fortuna-Ikone Andreas Lambertz sind zu dem Anhänger nach Hause gefahren und haben ihn gebeten, das Nummernschild dem Verein zu überlassen. „Da hat er fast einen Herzinfarkt bekommen, als die beiden vor seiner Haustür standen“, sagt Donell. Natürlich gab er das Kennzeichen dann ab.