Kaarster See Sportfischerverein ausgezeichnet
Kaarst. · (barni) Die Angel in den Kaarster See zu halten, ist den Jugendlichen des Sportfischervereins Kaarst nicht genug. Sie kümmern sich um die Flachwasserbepflanzung. Das ist dem Rheinischen Fischereiverband nicht verborgen geblieben: „Wir haben mit den Jugendlichen einen Preis gewonnen, wissen aber noch nicht genau welchen“, sagt der Vereinsvorsitzende Karsten Silberbach.
Die Verleihung des Preises sei wegen der Pandemie auf nächstes Jahr verschoben worden.
Die jungen Männer hatten sich vergangene Woche vor Ort getroffen, um ihre Pflanzaktion fortzusetzen. Karsten Silberbach dürfte die Jugendlichen infiziert haben mit seiner Liebe zur Natur – hinzu kommt ein enormer Kenntnisreichtum. Jeder Einsatz am Ufer des Kaarster Sees ist wie eine Biologiestunde. Gefischt wird im Großen Kaarster See ganzjährig, im Kleinen See dagegen nur außerhalb der Badesaison.
Es ist kein Anglerlatein, wenn die Rede von Welsen ist, die länger als zwei Meter sind. Karsten Silberbach freut sich aber auch über die kleinen Moderlieschen: „Sie sind sehr selten, haben hier aber seit Jahren eine Heimat gefunden.“ Die Fische unterteilt er in Fried- und Raubfische. Karpfen, Rotaugen, Brassen, Schleien, Hechte, Zander, Wels und Aal, sie alle fühlen sich mehr oder weniger wohl in dem Gewässer, das der Sportfischerverein seit 1938 bewirtschaftet. Eine Horrorvision ist für Karsten Silberbach, dass der Kaarster See einmal umzukippen droht wie das „Jröne Meerke“ einige Kilometer entfernt im Norden von Neuss.
Arbeiten an den Seen
werden noch bis 2030 dauern
„Mein größter Hecht war über 80 Zentimeter lang“, sagt (13). Erik (15) ist erst seit knapp zwei Wochen im Verein. Auch er griff jetzt zum Spaten, ebenso wie Hauke (14) und Anton (14). Dass Karsten Silberbach ehrenamtlich Umweltprojekte auf mehreren Golfanlagen betreut, um die Teichanlagen ökologisch auf Vordermann zu bringen, kommt dem Kaarster See indirekt zugute: Viele der Pflanzen wuchsen einst auf den Golfplätzen. Die Flachwasserbepflanzungen bieten Jungfischen Nahrung. Was mindestens genauso wichtig ist: Die Pflanzen entziehen dem Wasser Sauerstoff. Igelkolben und Schwertlilien, auch als Iris bekannt, wurden gepflanzt. „Die Flatterbinse hat einen relativ kleinen Wurzelstock“, erfuhren die Jungs von Silberbach. Und: „Die Kalmus ist eine alte Heilpflanze. In ihrer Wurzel befindet sich ein Stoff, der sich positiv auf die Psyche des Menschen auswirkt.“ Weiter erklärte Silberbach: „Wir werden an beiden Seen noch bis 2030 zu tun haben.“ Er wünscht sich von Hundebesitzern mehr Verständnis für die Natur.