Nach Kahlschlag: 180 Bäume gepflanzt

Landesbetrieb holzte rund 200 Bäume ab. Jetzt springt der Kreis ein.

Foto: Büntig

Kaarst/Rhein-Kreis Neuss. Manchmal arbeitet die Verwaltung schnell, manchmal auch sehr schnell. So geschehen am Mittwoch in Büttgen, als im Beisein von Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, seinem ständigen Vertreter Jürgen Steinmetz und Bürgermeister Franz-Josef Moormann rund 180 Bäume entlang der L 154 gepflanzt wurden.

Erst am Montag hatte der Baumschulbetrieb von Heinrich Krämer in Heinsberg den Auftrag erhalten, die Pflanzung vorzunehmen. „Der Kreis wurde gebeten, diese Straße zu begrünen. Wir haben als schnelle Soforthilfe 180 Bäume geordert, die in einem Abstand von drei Metern gepflanzt schon bald einen Sichtschutz ergeben werden“, berichtete Landrat Hans-Jürgen Petrauschke.

Jürgen Steinmetz, dessen Elternhaus an der L 154 liegt, hat der Kahlschlag durch den Landesbetrieb Straßen NRW betroffen gemacht. „Ich finde es gut, dass sich die Anwohner zu Wort gemeldet haben. Die 6000 Euro an Kosten übernimmt der Kreis gern, sodass wir allen mit den neuen Bäumen ein Ostergeschenk machen“, sagte er.

Der Kaarster Bürgermeister Franz-Josef Moormann begrüßte das Engagement des Rhein-Kreises und der Bürger gleichermaßen: „Ich hatte nicht die Hoffnung, dass es hier so schnell wieder begrünt wird. Dies ist ebenso eine Überraschung für uns, wie es der Kahlschlag war.“

Für die Büttgener Anwohner ist damit die Welt wieder fast in Ordnung. Der Schock über die unangemeldete und in Windeseile durchgeführte Abholzung von rund 200 teils großer und wertvoller Bäume sitze ihnen dennoch in den Knochen, sagte Silvia Klinkhammer, Sprecherin der Anwohner. Ihre beim Land eingereichte Petition wollen die 26 Bürger aufrechterhalten, denn offensichtlich plant der Landesbetrieb in zwei Jahren die Rodung der Bäume auf der gegenüberliegenden Seite.

„In Zukunft sollte die Politik ein Auge darauf haben und solche Maßnahmen frühzeitig abklären, damit nicht noch einmal in einer Nacht- und Nebel-Aktion gerodet wird“, fordert Silvia Klinkhammer. Mit den Bäumen seien auch Eichhörnchen, Fledermäuse und andere Tiere verschwunden, das dürfe nicht noch einmal passieren.