Technische Beigeordnete: Sigrid Burkhart soll Meuter-Nachfolgerin werden

Die 53-Jährige überzeugte die Kaarster Politiker mit Kenntnissen und viel Erfahrung.

Sigrid Burkhart überzeugte Politiker aller Fraktionen von ihrer Kompetenz. Sie wird voraussichtlich am kommenden Donnerstag gewählt. Archivfoto: jumo

Kaarst. Bei der Neubesetzung der Stelle des Technischen Beigeordneten herrscht große Einigkeit: Sowohl das Fünfer-Bündnis aus SPD, Grüne, FDP, Zentrum und UWG wie auch die CDU stellen in der nächsten Ratssitzung den Antrag, die derzeit in Remscheid tätige Sigrid Burkhart (53) zur Nachfolgerin von Manfred Meuter zu wählen. Der geht Ende Februar in Rente, seine Stelle ist zum 1. März ausgeschrieben.

Zwei Kandidaten waren zuletzt noch im Spiel, nach erneuter Vorstellung in den beiden Fraktionen — in getrennten Sitzungen natürlich — haben sich die Politiker einstimmig für die Noch-Leiterin des Zentraldienstes Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung bei der Stadt Remscheid ausgesprochen.

Christian Gaumitz (Grüne), Elke Beyer (SPD) und Günter Kopp (FDP) heben dabei genauso wir CDU-Fraktionschef Lars Christoph die hohe Fachkompetenz von Sigrid Burkhart hervor. „Sie hat eine langjährige Verwaltungserfahrung“, sagt Gaumitz, „auch genau in den Bereichen, die für Kaarst wichtig sind: Stadtentwicklung, Planung und in Sachen Bürgerbeteiligung.“

Günter Kopp spricht ihr zudem eine starke Führungskompetenz zu, und Elke Beyer ergänzt: „Sie passt fachlich und menschlich gut nach Kaarst.“ Dass mit Burkhart auch erstmalig eine Frau in den Kaarster Verwaltungsvorstand einziehen würde, sei „sehr positiv“ (Gaumitz), aber habe mit Quote nichts zu tun, betont Kopp: „Wir haben nur nach Qualität entschieden und sehr viel Vertrauen in sie als Person.“

Das sieht auch die CDU so. Burkhart „ist nach unserer Einschätzung die stärkste Bewerberin im Auswahlverfahren gewesen. Wir trauen ihr zu, das Technische Dezernat hervorragend zu führen“, erklärt Lars Christoph. Die CDU habe zudem der „fachbereichsübergreifende Blick“ der Kandidatin überzeugt: „So sieht sie etwa den Bau- und Planungsbereich nicht isoliert, sondern in enger Verbindung etwa zu sozialpolitischen Fragestellungen oder auch als mögliches Instrument für die Wirtschaftsförderung“, sagt Christoph weiter.

In Remscheid werden Politik und Verwaltung Sigrid Burkhart schmerzlich vermissen. Die gelernte Architektin, die zuvor in Rheinbach (26 000 Einwohner) unter anderem für die Bereiche Bauordnung, Bauplanung, Gebäudemanagement und Denkmalschutz zuständig gewesen war, hat in gut einem Jahr sehr viel bewegt in der kleinsten Großstadt NRWs.

Bestimmend dabei waren die Planungen eines Designer-Outlet-Centers (DOC) gleich neben der historischen Altstadt in Remscheid-Lennep. Mit der Ansiedlung eines solchen Millionen-Projekts nicht auf der grünen Wiese, sondern an einem integrierten Standort mitten in der Stadt, übernahm Burkhart ein Modell-Projekt, das andere Kommunen mit großem Interesse verfolgen.

Sie sehe „keine unüberwindbaren Barrieren“ für ein DOC sagte Burkhart bei ihrer Vorstellung im Juli 2013. Den Beweis hat sie angetreten. Gestern stimmte der Rat in Remscheid für das Verkehrskonzept, das den DOC-Verkehr durch die historische Altstadt steuern soll.